wie kann ich den trotzanfall verkürzen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: wie kann ich den trotzanfall verkürzen?

Liebe Frau Ubbens, Meine Tochter ist 3 1/4 Jahre alt und geht seit September in den Kindergarten. Für sie ist es eine große Herausforderung weil sie vorher von mir nur sehr selten getrennt war und vom Typ her sehr schüchtern, ängstlich und geräuschempfindlich ist. So viel zu ihrem Hintergrund. Seit ca zwei Wochen bekommt sie Trotzanfälle, die ich in dem Ausmaß von ihr gar nicht kenne und auch nicht weiß ob das wirklich Trotz ist. Früher trotzte sie auch mal stärker aber ich konnte sie immer beruhigen/ablenken. Sie ist ein sehr kognitives Kind (Wortwahl ihrer Erzieherin) und man konnte sie immer gut "lenken" und nach kurzem Anfall an ihren Verstand appellieren. Die Anfälle die sie jetzt hat sind aber völlig anders. Sie gehen mindestens 15 Minuten, werden von absoluten Kleinigkeiten ausgelöst und außer "nein" und "Mama" kann sie nichts "schreien". Sie fängt dann an, an mir rum zu zupfen (sehr vorsichtig) und ist in sich völlig verzweifelt. Ich darf sie nicht anlangen oder weggehen beides führt dazu dass sie noch mehr ausrastet und dann sogar zu würgen beginnt. Irgendwann ist der Spuk dann vorbei und sie ist völlig erschöpft und will dann kuscheln, verhält sich dann aber wieder absolut normal so als wäre nichts passiert. Erklären was los war kann sie mir im Nachhinein nicht. Was ist das??? Gehört das zum Trotzen? Und warum denn jetzt so stark (sie ist ja schon drei)? Was kann ich denn tun um ihr da früher wieder raus zu helfen? Sie ist da ja überhaupt nicht zugänglich für mich (und für ihren kleinen Bruder, fast zwei, ist das auch ganz schön beängstigend wenn seine Schwester so außer sich ist)

von Isieli am 05.12.2016, 20:15



Antwort auf: wie kann ich den trotzanfall verkürzen?

Liebe isieli, den eigentlichen Trotzanfall werden Sie nicht verkürzen können. Vielleicht aber die Menge reduzieren. Ihre Tochter saugt alle Veränderungen auf und kann diese gar nicht so schnell verarbeiten. Seit ein paar Wochen sieht es um sie herum anders aus. Es wird früh dunkel und Sie sind nicht mehr so viel draußen unterwegs. Straßen, zu Hause, im Kindergarten, alles weihnachtlich geschmückt. Alle reden von Weihnachten (Was ist das?), dem Christkind und vom Weihnachtsmann. Es wird gebacken und gebastelt. Bestimmt Dinge, die Ihre Tochter gerne macht, nicht aber den sonstigen täglichen Abläufen entspricht. Diese beschriebene Gesamtsituation kann dazu führen, dass Ihre Tochter weniger belastbar für die alltäglichen Dinge ist. Schenken Sie Ihrer Tochter in dieser aufregenden Zeit möglichst viele gleichbleibende Strukturen und machen trotz der früh einsetzen Dunkelheit entspannte Spaziergänge u.ä. an der frischen Luft. Es wird Ihrer Tochter gut tun und vermutlich wird sie in ein paar Wochen wieder schneller "zu sich finden." Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.12.2016



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