Verschiedene Probleme mit Kind, fast 3 Jahre

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Verschiedene Probleme mit Kind, fast 3 Jahre

Guten Morgen! Ich mache mir im Moment etwas Sorgen um meinen Sohn, fast 3 Jahre alt. Er war von Anfang an ein Kind das viel Aufmerksamkeit gebraucht hat (Schreikind) und wurde aber nicht schreien gelassen oder so. Nun ist es so, dass er mit allem was "neu" ist Probleme hat. Er ist unheimlich genau in allen Dingen und diese müssen so laufen wie er es kennt sonst wird er unsicher. Er zieht sogar ungern neue Kleidungsstücke (eine neue Jacke etc.) an. Er muss immer vorher wissen was passiert, wer ihn vom KiGa abholt, was man in der Zeit in der er weg ist macht usw. Gibt es eine Möglichkeit ihn daran zu gewöhnen, dass Dinge sich ändern? Weil die Welt nun mal so ist? Mein zweites Problem ist das "nicht mitkommen". Wenn es ihm irgendwo gefällt und wir müssen gehen möchte er nicht mit. Es hilft kein locken, kein "zu Hause machen wir..." kein "aber die machen hier gleich zu" (zum Beispiel im Schwimmbad) oder sonst was. Ich finde es total bescheuert ihn stehen zu lassen und zu sagen "dann gehe ich jetzt alleine" aber oft hab ich keine andere Wahl. Ihn packen und mitnehmen ist schwierig. Mein Sohn ist groß und schwer für sein Alter und ich bin derzeit schwanger. Wie reagiere ich richtig auf dieses herauszögern? Ankündigen dass wir bald gehen tue ich auch regelmäßig.... Er weint und schreit im Moment bei jedem "nein" oder "später" sofort los...ich weiß einfach nicht mehr weiter.

von littleMum88 am 17.10.2016, 08:42



Antwort auf: Verschiedene Probleme mit Kind, fast 3 Jahre

Liebe littleMum88, Ihr Sohn wird lernen, dass sich Dinge ändern. Er wird es in seinem Tempo tun. Nehmen Sie es als besondere Eigenschaft Ihres Sohnes und versuchen nicht, ihn davon zu überzeugen, dass es doch toll ist, eine neue Jacke zu bekommen usw. Kündigen Sie weiterhin an, dass "sie in 5 Minuten gehen" und fragen nach, was er gerne noch einmal in der Zeit machen möchte. Lassen Sie Ihren Sohn nicht alleine stehen und warten darauf, dass er nachkommt. Auch, wenn es Protest gibt, heißt "wir gehen nach Hause" "wir gehen nach Hause". Versuchen Sie, Ihren Sohn sanft an die Hand zu nehmen und in die gewünschte Richtung zu führen. Halten Sie seinen Protest konsequent aus. Ihr Sohn darf lernen, dass alles Schöne auch einmal zu Ende ist. Bei einem Nein können Sie versuchen, häufiger eine Alternative anzubieten. "Einen Keks kannst du nicht bekommen, ich kann dir aber einen Apfel klein schneiden." So muss Ihr Sohn nicht über das Nein weinen, sondern kann über den Apfel nachdenken. Bei einem "Später" erklären Sie Ihrem Sohn, was dies genau bedeutet. "Ich schäle nur noch die Kartoffeln zuende, dann kann ich dir ein Buch vorlesen." Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 18.10.2016