Frage: Versagensangst

Sehr geehrte Frau Ubbens, schon seit Geburt ist mein Sohn (12 Monate) ein ziemlich anspruchsvolles Kind. Wollte ungern abgelegt werden, Kinderwagen ist seit je her verhasst, er wurde viel getragen. So langsam mache ich mir Gedanken etwas falsch zu machen, ihm Dinge anzuerziehen bzw. anzugewöhnen, die es nicht mehr möglich wird abzulegen bzw. nur schwer zu durchbrechen. Bzw. das genau das bereits geschehen ist. Gerade wenn ich an den Kitastart in zwei Monaten denke hab ich gemischte Gefühle. Dinge, die ich meine sind bspw.: Er isst nicht die Riesenmengen und trinkt auch kaum bis gar kein Wasser oder irgendwas anderes über Tag stattdessen möchte er nach wie vor 2-3 Flaschen pre-Milch Er schläft nur ein, wenn er getragen wird (legt man ihn ab schläft er nicht länger als 20 Minuten, liegt er bei mir auf dem Bauch sind es locker 1,5-2 Stunden) Er hat noch zwei Tagschläfchen Er möchte generell noch extrem viel getragen werden oder an der Hand laufen, beschäftigt sich wenig alleine Sobald er in den Kinderwagen gesetzt werden soll, schreit er sich in Rage und ist nicht mehr ansprechbar, sobald er rausgenommen wird ist schlagartig Ruhe Was meinen Sie? Muss ich mir im Hinblick auf den Kitastart Gedanken machen? Ich kenne kein anderes Kind, das so viel Aufmerksamkeit fordert, daher mache ich mir wohl Gedanken. Ich denke mittlerweile nicht mehr, dass es sich dabei um ein pures Nähebedürfnis handelt, sondern einfach sein Wille in dem Moment, weil er meint mehr zu sehen oder etwas verpassen zu können oder oder oder. Vorab vielen Dank!

von Snoopy2016 am 19.06.2017, 21:45



Antwort auf: Versagensangst

Liebe Snoopy2016, Sie haben nichts falsch gemacht und machen nichts falsch. Um den ersten Geburtstag herum werden die meisten Kinder, wenn sie es nicht sowieso schon waren, etwas "anspruchsvoller". Sie haben ein größeres Nähebedürfnis, werden schneller wütend usw.. Sie fangen an, sich als eigenständige Persönlichkeit zu erkennen und das muss verarbeitet werden. Gehen Sie mit einem positiven Gefühl an den Kitastart heran. Dinge, die sich zu Hause "schwierig" gestalten, sind in der Kita meist gar kein Problem. Kinder, die nicht essen wollen, essen in der Gruppe super mit, im Gemeinschaftsbuggy werden gerne Spaziergänge unternommen und um sie herum gibt es soviel zu sehen, dass das alleine spielen auch wunderbar klappt. Selbst das Schlafen ist selten ein Problem. Lassen Sie sich bei der Eingewöhnung genügend Zeit und alles wird gut gelingen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 21.06.2017