Ich habe schon einmal vor 1,5 Jahren nach dem Kindergarteneintritt unserer Tochter eine ähnliche Frage gestellt. Damals fiel es ihr sehr schwer, im Kindergarten Kontakte zu knüpfen. Wir warteten ab, gaben ihr Zeit. Es hat sich aber seither nicht verbessert. Auf dem Spielplatz wird sie immer wieder von anderen Kindern zum Mitspielen aufgefordert, macht aber eigentlich nie mit. Sie blökt die anderen Kinder an, reagiert abweisend und unfreundlich. Eigeninitiative = 0. Stattdessen bleibt sie auf der Bank und isst. Steht immer etwas abseits zu den anderen, hüpft versonnen von einem auf das andere Bein, murmelt in sich rein. Klettert und schaukelt gerne, aber sobald ein anderes Kind auftaucht, zieht sie sich zurück. Und sie so unglaublich tranig und verträumt. Braucht ewig um sich anzuziehen. Braucht zu Hause wie im Kindergarten immer Extraaufforderungen, bevor sie mitkommt, mitmacht, etwas sein lässt oder irgendetwas macht. Sie scheint immer müde und unausgeschlafen zu sein. Braucht abends 45-90 Minuten zum Einschlafen, egal ob sie um 19:00 Uhr oder um 20:30 ins Bett geht. Verweigert mittagliche Ausruhphasen. Es gibt etwas Nachmittagsprogramm (Tanzen, Singen), bei dem Sie auch eher ungerne mitmacht. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester bekommt das schon jetzt alles "besser" hin, inklusive höflichen Umgang (bitte und danke sagen) und der Fähigkeit zu Trösten und sich zu entschuldigen. Dabei ist sie recht pfiffig und auch fröhlich, bleibt aber gefühlt total unter ihren Möglichkeiten. Es geht uns nicht um irgendeine Schulkarriere in der Zukunft, sondern um das, was aus unserer Sicht jetzt zum "normalen" Kindsein gehört. Letzten Endes wollen wir nicht, dass sie eine verschrobene, wenig geliebte Einzelgängerin wird. Wir (die Eltern) haben inzwischen ein ziemlich negatives Bild unserer Tochter, versuchen sie mal mit Engelszungen, mal mit Schimpfen aus diesem Zustand herauszuholen. Klappt aber nicht. Mit 6 könnte sie eigentlich zur Schule gehen und kognitiv bekäme sie es wohl auch hin - aber wenn ich ihre soziale Entwicklung mit der anderer gleichaltriger Kinder vergleiche, sehe ich sie da noch lange nicht, bzw. mittelfristig in Schwierigkeiten. Was kann man da machen? Immer noch zuwarten? Psychomotorische Spielgruppe? Einfach akzeptieren?
von Ruminahui am 14.03.2017, 15:54