Frage: Tochter extrem sensibel

Liebe Frau Ubbens, ich bräuchte mal ihren Rat bzgl meiner Tochter. Sie wird im September 3 Jahre alt und ist ein extrem sensibles, schüchternes und ängstliches Kind. Zudem ist sie auch ein richtiger Eigenbrötler. Ist gern mit sich allein beschäftigt und ziemlich genügsam. Ihre Ängstlichkeit gegenüber anderen Personen und fremden Situationen ist mir manchmal fast peinlich. Sie klammert sich an mich, versteckt sich zwischen meinen Beinen und ruft laut dass sie gehen will. Natürlich hören das alle mit und mittlerweile merke ich wie mich das manchmal echt wütend macht. Wie reagiere ich auf so eine extreme Schüchternheit? Sollte ich sie einfach mal ins "kalte Wasser " werfen und mit ihren Gefühlen konfrontieren oder sie lieber nicht herausfordern und einfach jeden kleinsten Schritt den sie wagt ordentlich loben und ihr damit Selbstbewusstsein verschaffen? Ab August soll sie in den Kiga. Ich weiß gar nicht wie das gehen soll. Sie ist am liebsten bei mir und beim Baby und braucht nix anderes. Selbst wenn wir uns mit ihren Freunden treffen (was ich regelmäßig versuche), sagt sie Sätze wie: Mama, da will ich morgen wieder hin, aber ohne die anderen. Meine Familie hält mir glaube ich vor dass ich verantwortlich bin, weil sie nicht schon längst in der Krippe ist. Aber sie ist nicht in der Krippe eben weil sie so ist! Oder ist das tatsächlich alles hausgemacht? Ich weiß dass mein Mann früher auch so war und auch ich war nie gern im Kiga. Ansonsten finde ich sie sehr clever. Sie hat ein fast unheimliches Erinnerungsvermögen und einen sehr guten Wortschatz. Gibt es vielleicht auch gute Literatur die sie mir empfehlen können speziell im Umgang mit hochsensiblen Kinden? Noch eine abschließende Frage: Diesen Sommer stehen bei uns noch viele Veränderungen an. Wir wollten wenn es warm draußen wird, versuchen uns von der Windel zu verabschieden. Sie sollte endlich mal ihren heißgeliebten Schnuller der Schnullerfee geben, die Kiga- Eingewöhnung und auch noch ein Umzug (paar Straßen weiter). Klingt das zu viel? Sollten wir einen Gang zurückschalten? Sie soll nur bis mittag in den Kiga, weil ich mit Baby zu Hause bin. Was ich vielleicht nochmal erwähnen muss, dass es trotzdem auch oft so scheint dass wenn wir Besuch von anderen Kindern haben, sie sich freut. Und selbst Erlebnisse bei denen sie extrem ängstlich warund nur weg wollte, werden wenn wir die Situation verlassen haben nur zu gern immer wieder nacherzählt. Viele Grüße und es tut mir leid falls alles etwas durcheinander klingt. Ich habe so viele Gedanken dazu und möchte meiner Tochter so gern helfen. Liebe Grüße, stardust.

von stardust82 am 14.06.2016, 21:49



Antwort auf: Tochter extrem sensibel

Liebe stardust, werfen Sie Ihre Tochter nicht "ins kalte Wasser". Loben Sie sie, wenn sie z.B. zwar nicht offen auf andere zugeht aber zumindest nicht schreit. Jeder kleine Schritt zählt. Ansonsten schenken Sie dem Verhalten nicht soviel Aufmerksamkeit, um es nicht noch zu verstärken. Dass Ihre Tochter eher zurückhaltend ist, hat nichts damit zu tun, dass sie nicht in der Krippe war. Kinder sind vom Typ her sehr unterschiedlich. Sie können weder in die eine noch in die andere Richtung etwas erzwingen. Gehen Sie mit einem guten Gefühl an den Kigastart heran, dann wird auch Ihre Tochter es schaffen. Wichtig ist, dass Sie als Mutter nicht zu sehr klammern bzw. Ihrer Tochter gegenüber zeigen, dass Sie unsicher sind, wie das klappt. Das spürt Ihre Tochter sofort und wird das Verhalten übernehmen. Warten Sie mit dem Abschied vom Schnuller bis nach dem Umzug und der Eingewöhnung im Kiga, damit Ihre Tochter noch die gewohnte Möglichkeit hat sich zu beruhigen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 15.06.2016



Antwort auf: Tochter extrem sensibel

Hallo, ich habe auch so ein Exemplar zu Hause. Ich könnte dir seitenweise schreiben wie es ist mit unseren kleinen "allesaufsauger" und "angstbesetzten" Mäusen. Ich kenne das nur zu gut. Folgende Tipps: Selbstvertrauen stärken, Sicherheit und Schutz bieten, ihr Verhalten nicht zu werten- sondern es zu akzeptieren und trotzdem diese Kids manchmal aus der Komfortzone zu bewegen, um Erfolgserlebnisse zu erfahren. Zu deiner/eurer Situation: unbedingt Schnulli lassen, die Windel wird fast von alleine verschwinden (das passiert einfach so - immer wieder mal probieren wenn es auch das Kind will) wenn nicht auch gut - einfach ohne Druck. Es gibt keinen Teenager mit Windel ;-) Den KiGA thematisieren und Bücher ansehen, ab und an mal die Gruppe besuchen oder auch schnuppern. Damit der KiGA greifbar wird und vertrauter.

von Babyfrage am 17.06.2016, 22:40



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