Hallo Frau Ubbens,
ich bin ein bisschen am Verzweifeln wenn es um gemeinsame Mahlzeiten, insbesondere das Abendessen, mit unserer Tochter (15 Monate) geht.
Am Tisch mit uns möchte sie scheinbar gern alles probieren. Das darf sie meistens auch, es sei denn es ist zu scharf o.ä.. Es gibt dann ein Riesengeschrei, sie deutet wild durch die Luft, das Essen, was sie vor sich hat, wird weggestoßen.
Wenn wir ihr dann etwas von dem anbieten, was sie scheinbar will, schüttelt sie aber oft trotzdem den Kopf, fängt an zu weinen.
Sie holt sich auch gerne das, was sie im Mund hat, wieder heraus, um etwas neues hineinzustecken. Auch, wenn es eigentlich das gleiche ist.
Von ihrem Brot lutscht sie oft nur den Belag ab, der Rest – und auch vieles andere – fliegt in hohem Bogen durch die Luft.
Letztendlich isst sie gar nicht so viel vom Tisch und sie bekommt doch wieder einen Brei.
Manchmal erscheint es mir, sie ist von der „großen“ Auswahl auf dem Tisch überfordert. Leichter geht es, wenn sie alleine isst, allerdings möchte ich schon gern gemeinsame Mahlzeiten abhalten. Ich denke, dafür ist sie eigentlich auch alt genug.
Vom Mittagessen mag sie oft gar nichts essen. Sie fängt dann auch an zu weinen, möchte aufstehen. Dann isst sie oft nur einen Nachtisch, Joghurt, Obstmuß o.ä. Am liebsten würde ich ihr das auch nicht geben, aber einerseits denke ich oft, dass sie doch etwas essen muss und wenn ihr großer Bruder (ein wesentlich besserer Esser) damit ankommt, mag ich ihr das ungern vorenthalten …
Ich weiß nicht so recht, was ich in Sachen „Tischmanieren“ in diesem Alter schon erwarten kann. Natürlich schimpfen wir, wenn sie Sachen runterschmeißt aber das fruchtet (bisher) nicht.
Müssen wir einfach abwarten, bis sie älter wird? Leider ist gerade das Abendbrot momentan ziemlich nervenaufreibend.
Liebe Grüße!
von
Tanni85
am 06.04.2017, 12:10
Antwort auf:
Tischmanieren (15 Monate)
Liebe Tanni85,
Ihre Tochter muss beim Essen experimentieren. Die Menge, die Konsistenz, der Geschmack. Und das nächste Stück? Schmeckt das genauso, hat die gleiche Konsistenz usw.? Und alles was nicht mehr gewollt wird landet auf dem Boden. Wohin sollte das Brot auch ansonsten verschwinden, wenn es nicht mehr gegessen werden möchte? Legen Sie Ihrer Tochter immer nur ein Stück hin, dann kann sie nicht soviel runterwerfen. Zudem weiß Ihre Tochter, dass sie nach dem Brot noch Brei bekommt, warum sollte sie also das Brot essen? Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Tochter nicht genug am Abend gegessen hat, warten Sie ein wenig ab, bevor Sie ihr den Brei geben, damit sie diesen nicht mit dem Abendbrot in Verbindung bringt.
Ggfls. lassen Sie abends das Brot weg und bieten Ihrer Tochter von vorneherein den Brei an. So wird die Mahlzeit nicht so nervenaufreibend und Brei mit 15 Monaten ist auch noch völlig in Ordnung.
Beim Mittagessen führen Sie die Regel ein, dass es den Nachtisch erst gibt, wenn ein wenig von der Hauptmahlzeit gegessen wurde. Alle warten mit dem Nachtisch, bis alle soweit sind. Ihr Sohn sollte also nicht mit dem Joghurt an den Tisch kommen, bevor nicht auch Ihre Tochter die warme Mahlzeit gegessen hat.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 07.04.2017
Antwort auf:
Tischmanieren (15 Monate)
Hallo Tanni85,
mein Kleiner Sohn mittlerweile über 2 Jahre hat genau das selbe gemacht. Aber das ist nur eine Phase, das hört auf. Deine Tochter lernt ihr Essen halt kennen. Probiert aus, fühlt und schmeckt ihr Essen. Unsere Kinderärztin hat mir damals auch gesagt, dass das normal ist.
Ich hab ihm versucht zu erklären was man nicht macht oder wenn es zu bunt war hab ich den Teller weggenommen. Obwohl ich auch Angst hatte er isst zu wenig.
Und der Belag wird auch nicht heute ab und an vom Brot geknabbert.
Bin zwar kein Spezialist, aber ich wollte dir nur erzählen, dass es wo anders auch so ist. Heute isst mein kleiner gut.
Liebe grüße
von
Sniffyyy30
am 06.04.2017, 12:40
