Liebe Frau Ubbens, ich habe zwei Söhne, 9 Monate und 2,5 Jahre. Der große war in seinem Verhalten schon immer eher grob. Mit anderen Kindern geht es mittlerweile einigermaßen (z.B. in der Spielgruppe oder auf dem Spielplatz), aber im Alltag mit dem kleinen Bruder ist es sehr schwierig. Ich kann die beiden keine Sekunde aus den Augen lassen, selbst wenn ich beim Spiel dabei sitze, kommt es vor, dass er dem kleinen Bruder weh tut, es geht so unglaublich schnell. Er zieht ihm beispielsweise an den Haaren, legt oder wirft sich auf ihn drauf oder schlägt mit einem Spielzeug nach ihm, usw. Wir versuchen natürlich diese situationen zu vehindern, aber es gelingt einfach nicht immer. Wenn er ihm dann doch wieder weh getan hat, sage ich, "nein", erkläre ihm, dass es dem Bruder weh tut, zeige ihm, was er stattdessen tun kann, zeige ihm, wie er mit ihm spielen kann. Ich versuche auch immer wieder in ruhigen Situationen mit ihm darüber zu sprechen, versuche in der Situation möglichst ruhig zu bleiben und nicht unfair zu ihm zu werden, versuche ihn möglichst viel in Alltagsaufgaben miteinzubeziehen, ihm dabei etwas zuzutrauen, mache im Haushalt nur da nötigste und nutze z.B. die Zeit, wenn der kleine Schläft, um mit ihm zu spielen. Ich denke, dass er eigentlich genau weiß, was er darf, und was nicht. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass er ihn "nicht mag" oder eifersüchtig ist. Ich kann es aber nicht wirklich einordnen, warum er es tut. Irgendwas zwischen, nicht wissen, wie Kontakt aufnehmen, "überschäumende" Emotionen, suche nach Aufmerksamkeit?? Ich habe auch schon überlegt, ob es auch was mit seiner taktilen Wahrnehmung zu tun haben könnte - er ist recht groß und kräftig und greift generell sehr fest zu. Mittlerweile sind mein Partner und ich auch nicht mehr so ganz einer Meinung, er glaubt, es ist "zu wenig" was wir tun. Haben Sie noch ein paar Ideen? Wie könnte der richtige Weg aussehen? Was könnte eine gute Konsequenz/Reaktion sein, wenn er ihm wieder wehgetan hat? Vielen Dank!
von faenny am 26.04.2016, 17:39