Schlechte Gedanken und Gefühle

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Schlechte Gedanken und Gefühle

Hallo... Ich bin echt am verzweifeln... Mein Sohn, nun 15 monate, macht mich nervlich und körperLich fertig... Ich liebe ihn so sehr...gebe jeden tag mein bestes...Aber es reicht nicht. ... Er war vom Anfang an sehr.. Wie soll ich sagen... Gewöhnungsbedürftig und anstrengend. ... Nie zufrieden und immer am nörgeln... Doch so langsam kann ich einfach nicht mehr... Kuscheln war noch nie so sein ding, obwohl ich es gern so hätte...akzeptiert Frech. ... Wenn ich ihm was verbiete, lacht er mich regelrecht aus... ziehe konsequent aber mein verbot durch (nein Steckdose ist tabu zb ) Komm mal her .... Ach da hab ich es langsam aufgegeben... Denn er läuft eh weg... und lauf ich ihm nach, macht er ein spiEl draus... Schlafen? Was ist das? Bei oma. .. Da klappt alles wunderbar. ... hört. .. Beschäftigung allein. ... schläft wunderbar durch. ... Aber warum nicht bei mir? Ich wollte nie eine Mutter werden die immer laut am meckern is.... Aber dieses kleine Monster schafft es echt mich zur Weißglut zu bringen. ... so sehr dass ich mich wirklich beherrschen muss nich grob zu werden. ... Denn das würde ich mir nie verzeihen. .. Haben sie einen Tipp .... Dass mein Sohn mich endlich auch mal ernst nimmt? Ich bin wirklich manchmal drauf und dran alles hinzuschmeißen und abzuhauen... Sollen sie doch alle ohne mich klar kommen.................

von Primelchen1990 am 21.08.2017, 19:19



Antwort auf: Schlechte Gedanken und Gefühle

Liebe Primelchen1990, Sie sind die Mutter, bei Ihnen testet Ihr Sohn seine Grenzen aus. Er verhält sich so, wie sich fast alle Kleinkinder verhalten. Zur Erklärung: Ihr Sohn versteht ein Nein noch nicht als ein entgültiges Nein. Dies wird er erst in den kommenden Monaten als ein solches akzeptieren. Bis dahin muss er immer wieder ausprobieren, ob ein von Ihnen ausgeprochenes Nein auch wirklich Nein bedeutet. Sprechen Sie zukünftig ein Nein aus und nehmen ihn z.B. von der Steckdose weg. Ggfls. lenken Sie ihn auch von der Steckdose ab. Bleiben sie ruhig dabei. Ihr Sohn möchte Sie nicht ärgern. Es gehört zum ganz normalen Entwicklungsprozess dazu. Statt "komm her", gehen Sie lieber zu Ihrem Sohn, nehmen ihn an die Hand und führen ihn dorthin, wo Sie mit ihm hingehen möchten. Laufen Sie Ihrem Sohn nicht hinterher. Nehmen Sie sich lieber ein wenig mehr Zeit um auf ihn zu warten, statt ein Spiel (weg- und hinterherlaufen) daraus zu machen. Bitten Sie gerne Ihre Mutter um Unterstützung. Welche Abläufe funktionieren dort, was können und wollen Sie übernehmen? Eine Erziehungsberatung kann für Sie sehr hilfreich sein. Sprechen Sie Ihren Kummer aus, lassen sich beruhigen und Tipps geben, wie Sie besser mit der jeweiligen Situation umgehen können. Ihnen werden regelmäßige Gespräche gut tun und die gesamte Situation entspannen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 21.08.2017



Antwort auf: Schlechte Gedanken und Gefühle

Hi! Wie du schon selbst schriebst: er macht ein Spiel daraus. Weil es in dem Alter eben auch als Spiel gesehen wird. Er findet alles wahnsinnig spannend und versteht "den Ernst der Situation" noch nicht. Das kommt aber genau darüber mit der Zeit. Immer wieder an die Steckdose? Klar - er probiert aus, ob dein "nein" von vorhin tatsächlich immer gilt. Er lernt über die Wiederholung und die Bestätigung des "neins", dass es tatsächlich immer so ist. Manche Kinder sind sozusagen genügsam und geben schnell nach/akzeptieren diese Dinge - andere testen länger. Unser Sohn war/ist auch so. Aber glaub mir: es wird besser! Kinder wollen lernen. Ich kann aber gut verstehen, dass ein Kind mit starkem Charakter einen an die Grenzen bringen kann. Wie Frau Übbens schon sagte - es kann ungemein helfen, mit jemanden darüber zu reden und den eigenen Frust abzubauen. Oder eben auch zu hören, dass alles ganz normal ist und du nichts falsch machst. Ach so, wegen Oma und viel besser hören: du bist die Mutter und diejenige, der er am meisten vertraut. Es ist normal, dass er bei dir mehr austestet - weil er sich sicher ist, dass du ihn trotzdem lieb hast. Die meisten Rabauken sind bei anderen plötzlich kleine Engelchen und die anderen können gar nicht verstehen, wie "so ein liebes Kind!" einen in den Wahnsinn treiben kann :-) Alles Gute!

von cube am 22.08.2017, 09:05