Frage: Reaktion bei Wutanfällen

Hallo, unser Sohn ist jetzt etwas über 3 Jahre alt. Er ist lebhaft, aufgeweckt und absolut zeitgerecht entwickelt. Auch ansonsten hat er keinereli gesundheitliche Einschränkungen. Im Moment treibt er uns allerdings regelmäßig an die Grenze. Sein Libelingswort ist "NEIN!!!". Egal, um was es geht: morgens aufstehen, ansziehen (und zwar bei jedeme inzelnen Kleidungsstück), essen, was gespielt wird, welches Buch wir ansehen, ob er etwas auf dem Handy sehen darf, ins Auto einsteigen.... Jeder Morgen ist ein Kampf und endet in wütendem Geheul inklusive Treten und Hauen. Wir stehen extra zeitig auf, um keinen Zeitdruck zu haben. Wir geben uns die größte Mühe, ruhig zu bleiben. Wir versuchen, Alternativen anzubieten, ohne alles zur Diskussion zu stellen. Nichts hilft. Er droht bisweilen sogar, extra etwas kaputt zu machen, den Schrank auszuräumen, das Glas auszuschütten etc.. Zudem kommt er einfach nicht ins Bett. Er schläft erst spät ein (gg. 21:00) und ist dann natürlich gnatschig, wenn er um 6:30 aufstehen soll. Immer noch ein Buch, noch eine Milch etc.. Jedes "Nein" von uns wird wieder mit einem Wutanfall quittiert und er kommt und kommt nicht zur Ruhe, obwohl er erkennbar todmüde ist. Haben Sie einen Rat (ganz egal, welchen...) Gruß aus Berlin, Katrin

von Moehre700 am 07.10.2014, 13:08



Antwort auf: Reaktion bei Wutanfällen

Liebe Katrin, diese "Nein-Phase" ist völlig normal. Sie werden noch einige Wochen dadurch müssen, dann ist sie aber von selbst wieder vorbei. Helfen Sie Ihrem Sohn beim Anziehen und den Dingen, die er derzeit nicht alleine machen möchte. Bieten Sie ihm, wenn es möglich ist, zwei Alternativen an, aus denen er wählen kann und bleiben Sie bei Ihren Regeln. Wird er wütend, dann können Sie ihm ein Wutkissen reichen. Zeigen Sie ihm in einem ruhigen Moment, wie er darauf treten, beißen, schlagen oder es werfen kann. Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Sohn am Nachmittag ordentlich austoben kann. Gehen Sie viel mit ihm nach draußen. Eine Stunde vor dem Schlafengehen versuchen Sie, eine ruhige Phase einzuläuten. Vielleicht mag Ihr Sohn eine kleine Massage? Diese kann in eine kleine Geschichte verpackt werden, wie z.B. dass Sie auf seinem Rücken eine Pizza backen (Teig kneten, Teig ausrollen, Teig belegen ...) Nach einem kurzen Bettgehritual, wie z.B. eine Gute-Nacht-Geschichte und ein Lied, ist Schlafenszeit. Bleiben Sie konsequent, auch wenn er bettelt. Es gibt keine weitere Geschichte, keine Milch etc. Besprechen Sie dies nicht erst im Bett, sondern direkt vorher. Sicherlich wird Ihr Sohn ein paar Tage lang traurig oder wütend darüber sein. Sie dürfen ihn gerne beruhigen, bleiben aber konsequent. Nach ein paar Abenden wird er verinnerlicht haben, dass Sie bei Ihrem neuen Ritual bleiben und es auch keine Verlängerung gibt und früher einschlafen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.10.2014