nächtliches Händchenhalten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: nächtliches Händchenhalten

Hallo Frau Ubbens, wir haben ein Problem mit dem Nachtschlaf unseres Sohnes. Er ist 7 Monate alt und schläft im Moment noch neben mir im Beistellbett. Leider wird dies langsam zu klein und er muss in ein Kindergitterbett. Dieses muss weiterhin in unserem Schlafzimmer stehen, da wir noch in einer 2-Zimmerwohnung wohnen und erst Anfang Mai in unser Eigenheim ziehen können. Aus Platzgründen kann das Babybett aber nicht mehr neben meinem Bett stehen und es ist auch nicht möglich neben das Bett eine Matratze zu legen. Unser Abendritual sieht so aus, dass er seinen Abendbrei bekommt, wir danach den Schlafanzug anziehen und ich ihn dann ins Bett bringe. Dabei kuscheln wir erst noch ein bißchen (er liegt in "Stillposition" in meinem Arm und ich singe das Kuschelbärlied), dann lege ich in sein Bett und singe noch ein Schlaflied. Hier fängt, denke ich, das Problem an: Anfangs dreht er den Kopf zur Seite und macht die Augen zu (er liegt auf dem Rücken, kann sich noch nicht drehen). Dann fängt er aber auf einmal an sich in den Augen zu Reiben, erst die Seite zu der er guckt, dann dreht er den Kopf in die Mitte und reibt mit beiden Händen. Dann fängt er irgendwann an zu weinen, wahrscheinlich, weil er gerne schlafen möchte, aber sich mit dem Augenreiben selber wachhält. Durch "Sch" lässt er sich dann nicht beruhigen und sobald ich ihn berühre greift er nach meiner Hand. Also halte ich meine Hand gleich zwischen seinen Kopf und seine Hand, so dass er sich nicht in den Augen reiben kann. Das ganze geht ungefähr seit er gelernt hat zu greifen. Mittlerweile ist es so, dass er meine Hand festhalten muss, zum Einschlafen. Da das Einschlafen max. 10 Min dauert, kann er in der Zeit gerne meine Hand halten. Das Hauptproblem liegt in der Nacht. In der Zeit von 19-22 Uhr meldet er sich ca. 2 Mal, da heißt es aber nur Schnuller geben. Ca. 22 Uhr gehen wir ins Bett und meistens ab 00:30 Uhr fängt er an unruhig zu werden und sich die Augen zu reiben und weckt sich so selber und meckert/weint dann. Also halte ich mit ihm Händchen bis er wieder eingeschlafen ist. Leider schläft er aber nicht mehr richtig ein. Sobald ich die Hände loslasse. Fängt er wieder mit dem Augenreiben an, in letzter Zeit weint er auch sofort. Hin und wieder nehme ich ihn auch mit zu mir ins Bett, weil ich mich dann mal auf die andere Seite drehen kann. Allerdings schläft er da auch nicht ruhiger. Ich habe auch schon versucht ihm abends ein Schnuffeltuch in die Hand zu gegeben und seine geschlossene Faust zu halten. Leider will er das nicht, entweder er spielt mit dem Tuch oder er wirft es weg. Im Moment kann ich noch damit leben, wenn er dann aber nicht mehr neben meinem Bett liegt, habe ich keine Lust die ganze Nacht an seinem Bett zu stehen. Was kann ich tun? Außerdem würde ich gerne wissen, wie wir nach dem Umzug am Besten vorgehen sollen? Soll er sofort in seinem eigenen Zimmer schlafen oder besser erst noch ein bißchen bei uns im Schlafzimmer und dann in sein eigenes Zimmer (beim Umzug wird er ca. 10-11 Monate alt sein). Vielen Dank schonmal für Ihre Hilfe. Liebe Grüße Nicole

von Niki1980 am 02.02.2015, 11:42



Antwort auf: nächtliches Händchenhalten

Liebe Nicole, Ihr Sohn wird sich in den nächsten Monaten an ein Tuch oder Kuscheltier gewöhnen. Es wird ihm leichter fallen, die Hilfe eines Tuches oder Kuscheltieres in Anspruch zu nehmen. Vermutlich wird Ihr Sohn in den nächsten Wochen auch wieder aufhören, sich regelmäßig die Augen zu reiben und sich damit wachhalten. Haben Sie bis dahin noch ein wenig Geduld und nehmen Ihren Sohn im "Notfall" gerne in der Nacht in Ihr Bett, damit Sie nicht die Nacht neben dem Bettchen von Ihrem Sohn sitzen zu müssen. In der Nacht möchte Ihr Sohn Ihre Hand halten, da er diese auch zum Einschlafen am Abend bekommt und er sein "Recht" darauf auch in der Nacht einfordert. Reibt sich Ihr Sohn am Abend nicht mehr die Augen, können Sie versuchen, Ihre Hand durch eine Alternative wie Kuscheltier o.ä. einzutauschen. Bzgl. des Kinderbetts nach dem Umzug überlegen Sie für sich, wie Sie es lieber möchten. Die Kinder haben meist gar kein Problem damit, die Schlafstätte zu wechseln. Ihnen sind die damit verbundenen Rituale wichtig. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 02.02.2015