Liebe Frau Ubbens,
meine Tochter ist 23 Monate und mir ist etwas schreckliches passiert. Ich bin alleinerziehend und schlafe entsprechend oft wenig, bin also eigentlich notorisch müde. Vor ein paar Tagen war ich zusätzlich krank - nicht schlimm, eine leichte Grippe mit Fieber. Nachts um halb zwei ist meine Tochter (schläft in ihrem Bett in meinem Zimmer) wie eigentlich jede Nacht zu mir in mein Bett umgezogen, wo ich direkt wieder eingeschlafen sein muss, sie aber - glaube ich zumindest - nicht. Zwei Stunden später bin ich aufgewacht und sie lag am Fußende in etwas verdrehter Position. Normalerweise schläft sie ruhig und bleibt mehr oder weniger in der Position, in der sie eingeschlafen ist - sie muss in diesen zwei Stunden also wach gewesen sein. Ich war so kaputt, dass es sehr gut sein kann, dass sie geweint - vielleicht sogar sehr lange - hat und ich sie nicht gehört habe. Weil ich ein ziemlicher Gegner von "Weinen lassen" bin und normalerweise immer direkt reagiere, macht diese Vorstellung mich fertig und ich finde seitdem keine Ruhe mehr, weil ich mich frage, was schlimmstenfalls in ihrem Seelchen passiert sein könnte.
Dazu kommt, dass sie seitdem extrem anhänglich ist und sehr viel weint. Heute morgen hat sie sich sogar alleine in ihr Zimmer gelegt und vor sich hin gejammert - wollte auch nicht, dass ich sie tröste. So etwas ist zum ersten Mal vorgekommen, normalerweise ist sie ein sehr ausgeglichenes Kind und unsere Bindung ist - soweit meine Einschätzung - sehr gut. Heute hat sie auch zum ersten Mal bitterlich geweint als ich sie in der Kita abgegeben habe. Sie geht seit 11 Monaten hin und es hat zuvor eigentlich nie Probleme gegeben.
Kann das denn sein, dass eine Nacht, in der sie niemand gehört hat, solche Auswirkungen hat? Und wird sich das wieder einpendeln?
Ich würde mich sehr freuen, von Ihnen zu hören!
Alles Beste!
von
Samiddi
am 29.08.2016, 12:37
Antwort auf:
Nachts schreien gelassen
Liebe Samiddi,
keine Sorge, Sie haben Ihre Tochter sicherlich nicht über einen längeren Zeitraum weinen gelassen. Wie meine Vorrednerin schon schrieb, hat Ihre Tochter sicherlich nur unruhig geschlafen und aus dem Grund die ungewohnte Schlafposition eingenommen.
Vielleicht ist Ihre Tochter gesundheitlich leicht angeschlagen, was dazu führen kann, dass sie derzeit ein wenig anhänglicher ist und sich nicht trennen mag.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 29.08.2016
Antwort auf:
Nachts schreien gelassen
Deine Tochter ist 23 Monate alt und war in deinem Bett mit dir. Ich denke wenn wirklich was gewesen wäre hättest du es mitgekriegt. Mein kleiner ist 15 Monate und wenn ich mal nicht schnell genug reagiere nachts dann krabbelt er zu mir und schüttelt mich. Also wenn du nicht komplett weg getreten warst sollte wohl nichts schlimmes passiert sein. Und das sag ich dir die genauso sehr was gegen das weinen lassen hat wie du.
Außerdem ist sie noch klein und hat vielleicht eine anhängliche Phase gerade. Gib ihr was sie braucht und es wird bestimmt alles wieder gut
von
Myfairlady11
am 29.08.2016, 13:54
Antwort auf:
Nachts schreien gelassen
Also mein Kleiner ist 25 Monate alt, schläft ebenfalls bei mir im Bett und nimmt dabei die eigenartigsten Positionen ein (im rechten Winkel zu mir, Kopf an meinem Kopf oder Füße in meinem Gesicht, halb auf mir drauf oder Kopf am Fußende des Bettes). Das ist völlig normal.
Vielleicht fühlt Dein Kind, dass Du krank bist und ist deshalb anhänglicher und weinerlich?
von
suwa
am 29.08.2016, 15:22
Antwort auf:
Nachts schreien gelassen
Hallo!
Vielen, vielen Dank für die Antworten. Die mich zwar schonmal beruhigen, aber doch bleibt ein unschönes Gefühl, weil ich seltsamerweise der ziemlich festen Überzeugung bin, dass ich sie nicht gehört habe. Gerade WEIL sie sich so viel bewegt zu haben scheint und ich nicht einmal das gemerkt habe. Sonst merke ich sogar, wenn sie sich nur von rechts nach links dreht. Ich denke, mir saß viel in den Knochen in dieser Nacht und ich brauchte den Schlaf einfach. Naja, und so frage ich mich weiterhin, was das mit ihr gemacht hat, wenn sie tatsächlich einmalig eine Stunde lang geweint haben sollte und niemand reagiert hat.
Aber das wird mir wahrscheinlich niemand mit Sicherheit sagen können und so hoffe ich, dass das bei ihr ihr Grundvertrauen nicht vollständig zerstört hat, sondern sie ein solches einmaliges Erlebnis vielleicht als einmalig verstanden hat und zumindest davon profitiert hat, dass ich ja neben ihr lag. Vielleicht hat sie mit 2 Jahren ja auch schon verstanden, dass Mama schlafen muss. Im besten Fall...
Ihr Verhalten hat sich nicht besonders geändert, sie ist noch immer sehr anhänglich. Vielleicht hängt das aber auch mit der Trotzphase zusammen, die ich seit einer Woche stark bemerke. Das ist ja auch für mich neu und vielleicht überfordert das auch sie. Außerdem gibt es seit einem Monat auch die ersten Gehversuche aufs Töpfchen (mit gleichzeitigem Ablehnen jeglicher Windeln).
Wer weiß, ich hoffe einfach, dass ihre Unsicherheit, ihr vieles Weinen, ihre Anhänglichkeit und ihre plötzlich auftretende Angst vor verschiedenen Dingen vielleicht einfach eine Reaktion auf die vielen Veränderungen sind....und nichts mit einer Stunde Weinen zu tun haben. Mein schlechtes Gefühl vertreibt das aber trotzdem nicht ganz.
Soweit. Viele liebe Grüße und nochmals vielen Dank!
von
Samiddi
am 31.08.2016, 22:30