Frage: Meine Jungs schaffen mich

Liebe Frau Ubbens, ich wende mich an Sie, weil ich oft nicht mehr mithalten kann oder will mit der Lebendigkeit meiner 2 Jungs (knapp 5 und knapp 3 Jahre). Der Große ist alleine total umgänglich, folgt gut, man kann mit ihm durch dick und dünn, wir haben tolle Unterhaltungen, er ist einfach ein Bilderbuchjunge. Aber zusammen mit seinem kleinen Bruder ist er plötzlich unerreichbar, dreht mit ihm auf, sie albern nur herum. Damit möchte ich zu meinem Kleinen kommen. Er möchte einfach nicht hören oder gar folgen. Für ihn ist das Leben ein großer Spielplatz. Sein großer Bruder sein Schutzschild, weil er weiß, dass es weniger Ärger gibt, wenn sie zusammen Mist bauen, da ich den großen auch nicht so oft dafür ausschimpfen möchte, dass er sich vom Kleinen mitreißen lässt. Der Kleine ist so klug, ich zweifle aber daran, ob er oftmals den Ernst der Lage oder meine tiefe Verzweiflung überhaupt richtig einordnen kann. Ob beim Einkaufen oder wenn ich es ein Mal in 3 Monaten über mich bringe in den Gottesdienst zu gehen oder jemanden zu besuchen, meistens endet es innerlich mit einem Nervenzusammenbruch meinerseits. Einmal hat ihm eine andere Kirchenbesucherin sogar einen Klapps auf die Hand gegeben, weil er sie total verrückt gemacht hat! Ich war natürlich sehr schockiert und bin dann einfach mit den Kindern gegangen ohne etwas zu sagen. Zu Hause habe ich die Kinder so zusammengeschrien, dass die Wände gewackelt haben. Ich halte den Kleinen nicht für hyperaktiv oder ähnliches. Was kann ich aber tun, um ein Bisschen von der Albernheit und Spaßsucht herauszunehmen und ihm etwas mehr Ernst und Ruhe nahezubringen? Ich danke Ihnen im Voraus.

von MarinaFerrarra am 28.08.2017, 07:25



Antwort auf: Meine Jungs schaffen mich

Liebe MarinaFerrarra, ich kann mich den Worten meiner Vorrednerin nur anschließen. Überlegen Sie sich, was Ihnen wirklich wichtig ist und setzen dies auch konsequent durch. Gehen sie viel mit den Jungs nach draußen. Sie sollen sich viel bewegen und auspowern. Nicht erst wenn sie unruhig werden. Haben Sie das Gefühl, dass Sie laut werden müssen, dann schließen Sie kurz die Augen und atmen ein paar Mal tief ein und aus. Nun wird es Ihnen leichter fallen ruhig zu reagieren. Gönnen Sie sich kleine Auszeiten. Machen Sie z.B. einen Spaziergang, wenn der Papa nach Hause kommt. Vielleicht haben Sie auch eine Oma oder einen Opa in der Nähe wohnen, die sich über einen Oma/Opa-Nachmittag in der Woche freuen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 28.08.2017



Antwort auf: Meine Jungs schaffen mich

Unabhängig davon, was Frau Uebbens an Ratschlägen zu deinen beiden Jungs gibt - ich hätte die Frau in der Kirche zusammengeschrien. Gerne darf sich jemand bei mir beschweren bzw. darum bitten, für Ruhe zu sorgen oder was auch immer, aber mein Kind schlagen definitiv nicht!

von cube am 28.08.2017, 08:43



Antwort auf: Meine Jungs schaffen mich

Unabhängig von meiner obigen Empörung: neben den üblichen Ratschlägen wie viel draussen auspowern lassen, in Hausarbeit mit einbinden etc. Vielleicht überlegst du dir mal in Ruhe, was dir wirklich wichtig ist. Man kommt ja schnell in den Zustand des Dauermotzens für alles Mögliche, weil Kindern oft gar nicht so richtig klar ist, was sie dürfen und was definitiv nicht angesagt ist. Also wenige, aber klare Regeln mit entsprechender Konsequenz. Z.B. ist Lautstärke beim Spiel für mich nicht so ein Riesenproblem - Rumgehampel und Quatsch machen beim Essen jedoch schon. Da gibt es eine Ansage, sonst ist das Essen beendet. Spielen im Wohnzimmer ok - wildes Gehopse auf dem Sofa nicht. Ansonsten darf eben im KiZi weiter gespielt werden. Sind jetzt nur Beispiele - aber wie gesagt: überlege dir, womit du leben kannst und womit nicht. Mache eine klare Ansage inklusive der entsprechenden Konsequenz und ziehe diese dann aber auch durch. Bezgl. der Kirche - ich bin kein großer Kirchhgänger, kenne aber einige Eltern, denen das wichtig ist. Es gibt bei uns Kindergottesdienste, in denen darauf Rücksicht genommen wird, dass ein normaler Gottesdienst für Kinder eben grottenlangweilig ist. In dem Alter ist noch kein Verständnis für die Worte von der Kanzel da - warum sollten sie also zuhören und still sein? Vielleicht wäre ein Kindergottesdienst ja eine Alternative? Ansonsten würde ich mir eine Betreuung für diese Zeit suchen und alleine gehen.

von cube am 28.08.2017, 10:07