Kind fühlt sich zurückgesetzt

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kind fühlt sich zurückgesetzt

Hallo, ich habe einen 2,5 jährigen Sohn. Er geht seit einem Jahr, 3 mal in der Woche vortmittags, zur Tagesmutter. War bisher auch kein Problem. Aber seit Jänner sind nun lauter "neue", jüngere Kinder bei der Tagesmutter und seither klappt gar nichts mehr. Er weint schon in der Früh wenn er hin muss, er spielt nicht mit den anderen und muss 30 mal aufs Klo - damit er die Tagesmutter von den "kleinen" weglocken kann. Diese Woche wurde es so schlimm dass mich die, sehr erfahrene und konsequente Tagesmutter, angerufen hat. Er hat so geschrien und wurde hysterisch, dass sich die anderen Kinder gefürchtet haben. Wir haben nun vereinbart dass er alleine aufs Klo geht, was zu Hause keine Problem ist und der Tagesmutter bei einigen Tätigkeiten helfen kann. Leider klappt auch das nicht. Mitlerweile weint er auch zu Hause sehr oft, ist anhänglich, ängstlich und für nichts mehr zu begeistern. Er schläft auch sehr schlecht, steht sehr früh auf, seine erste Frage ist immer ob ich Arbeiten muss, wenn ich ja sage weint er und klammert sich an mich (wir haben Familienbett). Er hat auch gesagt dass ihm die Tagesmutter nicht mehr lieb hat. Wenn ich mich mit meinem Mann unterhalten will wird er wütend. Mein Sohn ist das erste Kind in der Familie und dementsprechend bekam er immer ungeteilte Aufmerksamkeit. Wie kann ich ihm helfen die für ihn schwere Zeit zu meistern? Soll ich ihm mehr Aufmerksamkeit geben um das "Weniger" bei der Tagesmutter zu kompensieren oder soll ich den Tag wie üblich gestalten? Wie kann ich ihn motivieren mit den anderen Kindern zu spielen? Soll ich ihn in den Kindergarten geben, habe ihn eigentlich bei der Tagesmutter gelassen, da es ihm dort so gefallen hat. Ich freue mich auf Ihre Tips - denn ich bin mitleweile ziemlich ratlos... FG, Katydid

von Katydid am 27.02.2014, 11:17



Antwort auf: Kind fühlt sich zurückgesetzt

Liebe Katydid, Ihr Sohn benötigt nicht mehr Aufmerksamkeit von Ihnen, um die, aus seiner Sicht, Zurücksetzung von der Tagesmutter zu kompensieren. Bleiben Sie seine Konstante, so wie er es gewohnt ist. Ihr Sohn war es gewohnt, adäquate Spielpartner bei der Tagesmutter zu haben. Die jüngeren, neuen Kinder sind noch nicht geübt im Zusammenspiel, sondern spielen für sich und benötigen altersgemäß viel Aufmerksamkeit von der Tagesmutter. Vielleicht kann die Tagesmutter kleine Einheiten mit Ihrem Sohn "alleine" verbringen. Sie kann es ganz klar so benennen. "Jetzt habe ich Zeit für dich, was möchtest du machen?" Wieviel jünger sind die anderen Tageskinder? Wird sich in naher Zukunft ein gemeinsames Spielen entwickeln können? Dann warten Sie ab. Fragen Sie aber gerne im Kindergarten nach, zu wann ein Einstieg möglich wäre. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 28.02.2014