Frage: Jähzorn und provokation

Hallo Frau ubbens, Mein Sohn ist jetzt 19monate. Wenn er bei anderen ist (ohne mich,zb tagesmutter 9stunden pro Woche oder bei den großeltern) ist er wohl sehr lieb und hört auch ganz gut. Bei der tagesmutter ist er auch bei den anderen Kindern beliebt. Allerdings ist er ein sehr jähzorniges kind und seit vielen Monaten provoziert er mich und meinen mann enorm. Ich hatte schonmal an sie geschrieben, aber das jetzt ist echt noch eine Stufe heftiger. Wie lange soll er denn noch testen ob ein "nein" zuverlässig ein nein bleibt? Er ist v.a. Viel provokativer. Im Supermarkt neulich zb hat er alles was er im einkaufswagen greifen konnte oder waren aus den auslagenauf den Boden geschmissen und fand es total witzig als ich schimpfte. Als er es nahe der Kasse wieder tat sagte ich dass er keine Brezel bekommt deswegen. So 100% versteht er das aber noch nicht. Und wenn ihm was nicht passt sucht er auch immer Gegenstände und pfeffert die dolle auf den boden:-( Ich bin jedenfalls mit den Nerven am ende. Hinzu kommen nach wie vor schlechte Nächte. 19monate Schlafmangel machen sich bemerkbar. Wie soll ich mit ihm umgehen? Schimpfen und immer Nein sagen scheint für ihn ja ein Spiel zu sein. Ignorieren? Ich bin gespannt auf Ihren Rat. Lg

von lafatina79 am 01.03.2017, 17:32



Antwort auf: Jähzorn und provokation

Liebe lafatina79, greifen Sie ein, sobald Ihr Sohn anfängt, Einkäufe aus dem Einkaufswagen zu nehmen und auf den Boden zu werfen. Sie sind ja dabei und können schon beim ersten Gegenstand eingreifen. Legen Sie die Einkäufe so in den Wagen, dass Ihr Sohn nicht daran kommt. Ggfls. nehmen Sie sich einen Korb mit, den Sie auf die Kistenablage des Wagens stellen. Da kommt Ihr Sohn im Einkaufswagen sitzend nicht heran. Dies ist ein Beispiel dafür, wie Sie so mancher Auseinandersetzung aus dem Weg gehen können. Überlegen Sie, wie Sie der "Provokation" Ihres Sohnes auch in anderen Situationen auf ähnliche Weise minimieren können. Nach einem Nein lenken Sie Ihren Sohn gerne ab. Räumt er das Bücherregal aus, was er nicht darf, dann wechseln Sie mit Ihrem Sohn nach einem Nein den Raum und bieten ihm dort etwas zu spielen an. Gleiches, wenn Ihr Sohn aus Wut etwas auf den Boden wirft. Er darf dann ein Nein hören und mit etwas anderem von der Ursache der Wut abgelenkt werden. In dem Alter muss er noch nicht alleine mit seiner Wut klar kommen. Konsequenzen sollten Sie aussprechen, nicht nachdem er etwas Verbotenes getan hat, sondern schon im Vorfeld als "Warnung" (Beispiel Brezel). Allerdings sollte Ihr Sohn dafür noch ein paar Monate älter werden, um dies zu verstehen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 03.03.2017