Hallo Frau Übbens,
Ich hatte ihnen bereits im Dezember 2016 geschrieben und gefragt an was es liegen könnte dass unser Sohn Ben immer wieder Freunde verliert.
Wir haben ihren Rat befolgt und das Gespräch mit seinem (ehemals) besten Freund gesucht. Im Beisein seiner eltern hat mein Sohn gefragt ob er nicht mehr sein Freund ist. Der andere Jubge wirkte auf mich überrascht und antwortete mit "Klar sind wir Freunde"
Soweit ja ganz gut.
Vor Weihnachten hat mein Sohn einen weiteren Versuch gestartet ihn nach einem Treffen zu fragen. "Können wir machen, nach den Ferien". War auch gut.
Soooo, jetzt hat die Schule wieder begonnen und mein sohn hat sich gefreut seinen Freund wieder zu sehen. Aber das Verhalten von Ihm, "schockt" mich. Als würden sie ihn nicht kennen. Er wird komplett ausgegrenzt.
Er steht da und ist fertig. Will nicht mehr zur Schule, nicht mehr zum Handball-Training. Weil sie ihn auch hier links liegen lassen (immer sein Kunpel und noch ein anderer).
Er will sich auch auf niemanden "neues" einlassen, mit keinem anderen was ausmachen zum Spielen, er will einfach seinen Freund wieder.
Was soll ich tun? Er kann sich doch nicht so einigeln und zurückziehen.
Er will keine neuen Freunde.
von
Hanne73
am 11.01.2017, 11:50
Antwort auf:
Immernoch ratlos...
Liebe Hanne,
als Eltern ist es schwer zu sehen, dass ausgerechnet das eigene Kind alleine da steht. Sie können aber weder die "Freunde" zwingen, sich mit Ihrem Sohn zu verabreden, noch Ihren Sohn, sich mit anderen Kindern zu treffen.
Lassen Sie das Thema Verabredungen für die kommenden vier Wochen einmal ruhen. Sprechen Sie Ihren Sohn nicht darauf an, seien Sie aber offen für Gespräche, wenn Ihr Sohn Sie anspricht. Bestärken Sie ihn darin, dass er ein toller Junge ist, erklären ihm aber auch, dass Sie nichts daran ändern können, dass ... nicht mit ihm spielen möchte.
Viele Kinder sind über Wochen nicht mit anderen Kindern verabredet. Das ist nicht schlimm. Die Kinder zu bedrängen führt meist nur dazu, dass sie noch mehr die Lust verlieren, sich anderen Kindern zu öffnen.
Wird Ihr Sohn weiterhin im Bus, auf dem Schulweg usw. geärgert, dann sollten Sie das Gespräch mit den Eltern suchen, so dass diese mit ihren Kindern reden können. Denn, sich nicht verabreden wollen und ärgern sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erklären Sie Ihrem Sohn aber auch immer wieder, dass es nicht in Ordnung ist, andere Kinder zu ärgern usw. Sagen ihm aber nicht, dass er dann erst recht keine Freunde findet, damit er nicht das Gefühl bekommt, dass er an allem Schuld ist.
Haben Sie die Geduld, es auszuhalten, wie es derzeit ist. Ihr Sohn wird sich anderen Kindern öffnen, wenn er soweit ist. Zur Zeit trauert er seinem alten Freund hinterher, da kann er sich nicht auf Neues einlassen. Dieser Prozess braucht Zeit.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 13.01.2017