Liebe Frau Uebbens, nun muss ich hier auch mal eine Frage loswerden bzw. unser Problem schildern: Zunächst mal das Positve: Unser Tochter (wird am Donnerstag 4) ist zu Hause und in gut bekannter Umgebung ein sehr aufgewecktes Mädchen. Sie spricht sehr gut, was uns auch immer wieder von anderer Seite bestätigt wird und ist mittlerweile schon sehr selbständig. Auch motorisch würde ich sagen, alles gut und ganz normal. Sie ist an vielem interessiert und stellt viele Fragen. Sie geht seit einem Jahr in den Kindergarten, dort hat sie anfangs morgens geweint und es hat eine Weile gebraucht, bis sie dort angekommen ist und auch mitgemacht hat. Seit einen halben Jahr etwa wird uns von den Erzieherinnen auch immer wieder gespiegelt, dass sie sich toll eingelebt hat, aktiv auf andere Kinder zugeht und auch gut mitmacht. Sie spricht auch mit den Erzieherinnen, allerdings nur, wenn wir nicht dabei sind. Letzte Woche war die U8, auch dort hat sie alles ganz normal geschafft (im Gegensatz zur U7a, die hat sie vor einem Jahr komplett verweigert). Wir haben den Kinderarzt auf ihre Schüchternheit angesprochen, er meint, wir müssen uns keine Sorgen machen, das wird sich noch legen. Nun zu meinen Sorgen: Unsere Tochter spricht außer uns, den Omas und den Erzieherinnen nicht mit anderen Erwachsenen (mit Kindern schon), auch wenn diese ihr gut bekannt sind und wir sie regelmäßig treffen. Wenn die Treffen lange dauern, passiert es schonmal nach 2-3 Stunden, dass sie dann eine ihr gestellte Frage beantwortet und etwas auftaut. Meistens versteckt sie sich hinter uns und schaut auf den Boden. Mit uns spricht sie in diesen Situationen aber schon, schweigt also nicht komplett. Komplett unterschiedlich verhält sie sich in Situationen, wo wir mit ihr gemeinsam andere Kinder besuchen. So manches Mal ist sie schnell mit den Kindern in deren Zimmer verschwunden und wir sehen sie stundenlang nicht. Genauso kann es aber auch passieren, dass sie die ganze Zeit des Besuches bei uns steht und nicht mitspielen will. Alleine Freunde besuchen bzw. zum Kindegeburtstag gehen will sie nicht, obwohl sie das im Laufe des Sommers 2 Mal gemacht hat und dort auch toll mitgespielt hat und alles gut war. Ich weiss nun gar nicht, wie ich mit dem Thema umgehen soll. Einfach abwarten, wie der Arzt sagt, dass es sich von alleine regelt?Es tut mir oft so Leid, gestern war wieder ein Kindergeburtstag, bei dem sie nur auf Papas Schoss gesessen hat und dieser dann schliesslich nach einer Stunde mit ihr nach Hause gefahren ist, weil sie nichts mitmachen wollte.Das bricht mir irgendwie das Herz und ich habe den Eindruck, dass sie sich oft selber im Weg steht. Habe ich eine Chance, rauszufinden, wo die Ursachen liegen? Wenn ich frage, sagt sie entweder gar nichts, oder dass sie es nicht weiss bzw. nicht sagen will. Ich kann auch nicht einschätzen, ob sie in diesen Situationen Angst hat oder ob sie einen Machtkampf mit uns führt ( so die Meinung der Erziehering im Kindergarten und der Mutter, wo sie gestern zum Geburtstag war, die meinte, sie hätte keine Angst in ihrem Gesicht gesehen, eher ein Siegesgefühl). Wie reagiere in nun Richtig? Muss ich ihr Grenzen aufzeigen? Oder sie eher bestärken? Wir sagen Ihr oft, was für ein grosses Mädchen sie schon ist und wie toll sie vieles macht und dass sie schon viel mehr kann, als sie denkt. Vielleicht ist noch wichtig zu wissen, dass unsere Tochter Einzelkind ist, ich habe vor ihrer Geburt 4 Kinder verloren, und dass bei uns gerade die Welt etwas aus den Fugen geraten ist, da mein Vater sehr plötzlich verstorben ist. Das Verhalten meiner Tochter war aber schon vorher so, wie jetzt beschrieben, wie gesagt, im Sommer hatten wir zwischenzeitlich den Eindruck, sie taut etwas auf. Für einen Ratschlag wäre ich sehr dankbar und sage schonmal vielen lieben Dank für Ihre Hilfe. Herzliche Grüße brini2305
von brini2305 am 16.11.2015, 14:14