Liebe Frau Ubbens, meine Tochter (gerade 6) ist dieses Jahr eingeschult worden. Sie war mit knapp 3 Jahren trocken, seit circa 4./5 Jahr, nach Infekt, hat sie selten wieder eingenässt nachts. Seit Schulbeginn (vor 6 Wochen) passiert dies sehr regelmaessig, jede 2. Nacht circa (mal jede, dann 4 Nächte gar nicht usw). Sie ist ein sehr aufgewecktes Mädchen, kognitiv weit für ihr Alter. Wir leben in Italien, sie ist zweisprachig, kann schon etwas lesen und schreiben,malt gerne. Sie braucht viel Input, auf eigenen Wunsch lernt sie - locker- Geige. Ihre Schwäche ist denke ich die Kontrolle der eigenen Emotionen (die Wut kommt zuhause oft), die Bedürfnisse der anderen, dann kommt es zum Kräftemessen, sie hatte schon immer einen extrem starken Willen. Sie hat eine kleine Schwester (3). Bin momentan kurz zuhause,sonst arbeiten wir beide, ich in 1 Monat auch wieder. Die Einschulung war und ist nicht ganz leicht für sie. Sie hatte im Kindergarten einen festen Freundeskreis. Durch einen Umzug innerhalb der Stadt geht sie nun in eine andere Schule als ihre alten Freundinnen. Sie ist extrem kontaktfreudig, deshalb haben wir ihr den Wechsel zugetraut. Die Schule ist eine Ganztagsschule bis 16.30, etwas ausserhalb mit guter Luft im Vergleich zur Stadtluft, spielerisch und eher locker was den Lernstoff angeht (hoffe sie wird nicht unterfordert), die Kinder werden mir organisierten Schulbussen hingebracht. Den Lehrerinnen ist nichts aufgefallen auf meine Nachfragen, wie es denn so liefe (von Enuresis habe ich nichts gesagt). Sie hat in ihrer Klasse bisher eine Freundin gefunden. Im Schulbus ist ein weiteres sehr nettes Mädchen aus der Nachbarschaft, welches leider in die Parallelklasse geht. In dieselbe Klasse gehen war leider nicht möglich da wir uns erst zu Schulbeginn kennengelernt haben (ärgerlich). Zunächst waren meine Tochter und dieses Mädchen im Schulbus unzertrennlich, wir trafen uns (sehr nette Familie), bis vor 3 Wochen auch deren Kindergartenfreundin (gehen in dieselbe Klasse, meine Tochter andere Klasse) unseren Bus anfing zu nehmen. Seitdem kommt es morgens im Schulbus zu einer Dreierkonstellation, und ich merke, dass meine Tochter langsam "kapituliert" (die beiden anderen, die in eine Klasse gehen, sitzen nebeneinander), und sie setzt sich alleine neben kleinere Kinder. Auf die Frage, warum, antwortet sie mir "da vorne kann ich schneller ein-und aussteigen". Das ist für sie nicht ganz typisch, eigentlich sucht sie Gleichgesinnte. Sie selbst hat die Dreierkonstellation nicht als Problem verbalisiert, aber ich sehe dass ihr anfänglicher Enthusiasmus etwas gedämpft ist. Und heute morgen hat sie mich gefragt, warum sie nicht mit ihrer Klassenfreundin den Bus nehmen kann (nimmt andere Schulbuslinie). Die Busfreundin und Familie sind nach wie vor sehr nett, bald gehen wir zu ihnen Pizza backen. Ich möchte meine Tochter unterstützen, und möchte nicht altes Kindheitstrauma (bin umgezogen und war schwierig) auf sie übertragen, auch auf kindische Muster ("neben wem sitzt man im Bus") möchte ich verzichten. Ich fühle aber diesen Schmerz als ihre Mutter, und frage mich, ob wir Fehler bei der Schulwahl gemacht haben und ob sie in ihrer Klasse gut aufgehoben ist (Lehrerinnensagen: alles gut, ich sehs ja nicht; sie geht so mittlelgern "Oh Mann, auch heute Schule?). Ich bin denke ich von ihr sehr "verwöhnt", sie war im Kindergarten immer die Weiteste und ist durch ihre sonnige, extrovertierte Art immer sehr beliebt. Ich gebe ihr zuhause nach der Schule viel Ruhe, sie geht um 8 ins Bett (ist extrem müde), bis auf manchmal Geige hat sie keinen "Freizeitstress", wir kuscheln, keine Vorwürfe wenn einnässt etc. Wie kann ich ihr helfen? Es geht natürlich auch aber nicht nur ums Einnässen ( kann das aushalten), aber dies in Kombination mit der Freundesache belastet mich, für sie war es bisher immer einfach und ich möchte nicht für einen "Bruch" verantwortlich sein. Sie merkt meine Sorge und meine Selbstvorwürfe wahrscheinlich. Vielen Dank!!!
von mama81 am 26.10.2016, 10:03