Was kann ich tun damit er es schafft ohne mich einzuschlafen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Was kann ich tun damit er es schafft ohne mich einzuschlafen?

Hallo, ich brauche dringend Ihre Hilfe. Unser Sohn ist inzwischen 18 Monate alt und das Einschlafen wird immer schwieriger. Er schläft seit er 6 Monate ist Mittags und abends in seinem Bett ein. Bisher immer mit Hand halten bis er schläft, das hat etwa 15 Minuten gedauert. Nachts holen wir ihn, wenn er sich nicht beruhigen lässt, zu uns. So war bisher alles okay. Seit nun etwa 3 Monaten spitzt sich das Einschlafen immer mehr zu, angefangen bei 100 Mal aufstehen bis hin zum Schreien, das ganze dauert locker eine Stunde. Ich muss dazu sagen er ist sehr groß und schwer für sein Alter (Verhältnis Größe/Gewicht ist aber in Ordnung), was das immer wieder hinlegen zum Kraftakt macht. Dazu kommt, dass ich mich nachts, wenn er bei uns liegt, nicht bequem legen kann, da er auch da permanent auf meine Hand besteht. All dies führt bei mir inzwischen zu extremen Rückenschmerzen. Dazu muss man noch sagen, dass er ausschließlich mich beim Einschlafen akzeptiert und mich somit auch keiner entlasten kann und ich weder mittags noch abends die Wohnung verlassen kann. Ich habe es jetzt damit versucht, rauszugehen und in sehr kurzen Abständen (Max. 3 Minuten) wieder rein zu gehen und ihn zu beruhigen. Mit mäßigem Erfolg: er schreit auch wenn ich im Zimmer bin und beruhigt sich nicht, er bleibt nicht liegen-auch nach einer Stunde nicht. Am Ende ist er jetzt dreimal (mittags, abends, mittags) nach anderthalb Stunden Geschrei ohne meine Hand aber mit meiner Anwesenheit eingeschlafen. In der Nacht hat er durchgeschlafen von acht bis halb sieben, das kam aber auch vorher schon öfter mal vor, deshalb möchte ich dies jetzt nicht unbedingt als Konsequenz des Einschlafens werten. Was kann ich tun damit er es schafft ohne mich einzuschlafen? Macht es Sinn es weiter auf diesem Weg zu Versuchen oder ist es sinnvoller ihm erst nur die Hand abzugewöhnen? Unser Sohn ist wahnsinnig lebhaft und temperamentvoll und hätte wahrscheinlich auch noch zwei weitere Stunden geschrien. Seine Schlafenszeiten: mittags zwischen 12.00 und 14.00 Uhr für maximal zwei Stunden (meist nur eine Stunde) Abends: Ca. 19:15 ins Bett, dann bis zu einer Stunde Einschlafen Wird morgens zwischen 5.00 und 6.30 wach, trinkt eine Flasche und schläft nach ca.einer Stunde nochmal für etwa eine Stunde bis maximal halb neun. Ist das insgesamt zu viel? (Das Einschlafen klappt aber auch nicht besser, wenn ich ihn erst später hinlege). Vielen Dank

von KleinerRacker am 13.01.2016, 14:18



Antwort auf: Was kann ich tun damit er es schafft ohne mich einzuschlafen?

Liebe kleiner Racker, natürlich ist eine Aufstehzeit zwischen 5 und 6.30 Uhr sehr früh, doch wenn Ihr Sohn dann noch einmal bis halb 9 schläft, kann er mittags um 12 noch nicht wieder schlafen. 5 Stunden sollte Ihr Sohn zwischen den Schläfchen wach sein. Vielleicht probieren Sie ein paar Tage aus, ihn morgens nicht noch einmal einschlafen zu lassen. Wie klappt das mittägliche Einschlafen dann? Wie gut ist er mit dem weniger Schlaf gelaunt? Zeigt er Müdigkeitserscheinungen? Schreiben Sie vielleicht eine Woche lang ein Protokoll, wann Sie Ihren Sohn hingelegt haben, wann er eingeschlafen ist und bis wann er geschlafen hat. An der Laune Ihres Kindes können Sie dann abschätzen, ob die Schlafmenge richtig ist oder mehr nötig wäre. Ist die Schlafmenge abgeklärt und Sie achten darauf, dass Ihr Sohn morgens nicht noch einmal für ein Stündchen schläft oder Sie legen Ihren Sohn evtl. abends später hin, ist der Zeitpunkt gekommen, um über die Handentwöhnung nachzudenken. Wenn Ihr Sohn möglicherweise gar nicht müde genug ist, um zügig einzuschlafen, dann sollte er die lange Wachzeit im Bett nicht auch noch ohne die gewohnte Hand durchhalten müssen. Vielleicht geben Sie Ihrem Sohn ein Kuscheltier oder ein Kuscheltuch mit ins Bett, das Sie ihm immer wieder liebvoll in die Hand geben. Dies können Sie schon jetzt mit in sein Bett legen, damit er sich schon einmal daran gewöhnen kann. Sie müssen dann entscheiden, ob Sie nach der 3-Minuten-Methode weiterverfahren oder Sie bei Ihrem Sohn im Zimmer bleiben. Wichtig ist, dass Sie die jeweilige Methode durchhalten, da jede Ausnahme ein Neubeginn ist. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 15.01.2016