Frage: Brüllen

Hallo Frau Ubbens, unser Sohn (dreieinhalb) hört seit einiger Zeit überhaupt nicht mehr. Wir kündigen ihm immer ein paar Minuten vorher an, was als nächstes passieren wird oder gemacht werden muss. Aber egal, um was es sich handelt, (aufräumen oder nach Hause fahren oder Abendbrot oder oder), anstatt es dann einfach zu machen, rennt er weg mit der Begründung, dass er irgendetwas vorher unbedingt erst noch erledigen muss. Und das ist in den seltensten Fällen etwas, das tatsächlich in den Zusammenhang passt - es ist vielmehr ein Zeitschinden bzw. ein stiller "Protest" und ein "nicht-hören-wollen".. Das ist so nervig! Auch wenn er mir vorher zusichert, anschließend ohne zu Murren zu kommen, macht er dann doch wieder noch irgendetwas anderes. Wenn ich es unterbinde, dann brüllt er mich aus vollem Hals an, ich sei eine "blöde Mami" und er "macht mich gleich tot" (er bekommt das aber nicht von uns vorgelebt! Wir bemühen uns sehr um einen ruhigen Umgangston! Er sagte mal, ein Junge aus seinem Kindergarten würde das auch machen..) Auch wenn sonst etwas nicht nach seinem Willen läuft (bspw. Süßigkeiten vor dem Abendbrot oder so), brüllt er sofort rum. Er erreicht dadurch natürlich bei uns gar nichts, wir bleiben selbstverständlich bei unserem Standpunkt. dennoch muss ich ganz ehrlich sagen, ich bin bald am Ende meiner Kräfte. Das Ganze ist so kräftezehrend, ich muss mich auch noch um unsere Tochter (bald ein Jahr) kümmern! Wie reagieren wir richtig auf seine Ausraster? In sein Zimmer schicken? Wann immer möglich, verlasse ICH einfach den Raum, das geht aber nicht, wenn ich zum Beispiel gerade am Herd stehe oder die Kleine füttere oder so... Ist dies eigentlich ein ganz altersgerechtes Verhalten?

Mitglied inaktiv - 24.08.2015, 14:56



Antwort auf: Brüllen

Liebe Mooonai, einen 3,5-Jähringen dürfen Sie gerne mal in sein Zimmer schicken, wenn er aus Protest schreit und sich nicht beruhigen lassen möchte. Grundsätzlich sorgen Sie dafür, dass Sie nur einmal ankündigen, dass Sie beispielsweise nach Hause möchten usw. Reagiert ihr Sohn mit Weglaufen u.Ä., holen Sie ihn sofort zurück. Ihr Sohn sollte daraus kein Spiel machen können. Sie möchten Abendessen und Ihr Sohn hat noch dringende Dinge zu erledigen, dann kündigen Sie an, dass Sie selbst nun anfangen und wenn die Mahlzeit beendet ist, er nichts mehr bekommen kann. Beim Aufräumen können Sie Ihren Sohn unterstützen, indem Sie mit ihm aufräumen. Geben Sie vor, wer was macht: "Du räumst die Autos in die Kiste, ich die Stifte in die Stiftebox." Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.08.2015