Guten Tag,
ich bin in der 34. SSW schwanger und habe einen Sohn, der im Februar zwei Jahre alt wird.
Mir stellt sich schon die ganze Zeit die Frage, wie mein Sohnemann auf seinen kleinen Bruder reagieren wird, der Anfang März zur Welt kommt.
Ich spreche oft mit ihm, erkläre ihm, dass er bald ein großer Bruder ist und in Mamas Bauch ein Baby ist.
Wenn man ihn danach fragt, sagt er auch immer, dass Mama ein Baby im Bauch hat und er der Bruder ist... aber ob er das wirklich versteht, glaube ich nicht. Eher denke ich, er hat diese Worte, wie alle anderen Worte auch, gelernt und gibt sie auf passende Fragen wider.
Er küsst den Bauch und streichelt ihn, sagt "Bruder" zum Bauch...
Er überrascht mich schon manchmal mit Satz-Fetzen wie "Mama Bauch Baby", wenn ich ihn vorher bitte, die Treppe alleine hinaufzugehen, da ich ihn kaum noch tragen kann... vielleicht ist das ja doch ein Zeichen, dass er zumindest merkt, dass etwas anders ist.
Ich hab nun schon Angst davor, dass er sich durch den Neuankömmling zurückgesetzt fühlt.
Alle Verwandten, vor allem die Omas, die er so abgöttisch liebt, habe ich gebeten, bei Besuchen niemals nur nach dem Baby zu schauen, sondern erst den Großen zu begrüßen... aber ob solche Maßnahmen reichen?
Er ist der erste Enkel und war nun zwei Jahre der kleine Prinz in unserer Familie.
Klar, er muss und wird lernen, dass er nun mit seinem Bruder teilen muss, aber ich möchte das gern so "schön" wie möglich für ihn gestalten.
Eine Freundin riet mir aktuell, dass es bei den ersten Baby-Besuchen von den Gästen immer auch ein kleines Geschenk für den großen Bruder gibt, damit er Positives mit der neuen Situation verbindet - ER den Gästen sozusagen seinen kleinen Bruder vorstellt.
Auch soll unser Sohn sein Brüderchen "nach Hause bringen" und nicht von der KiTa heimkommen und der "Neue" ist plötzlich da.
Sind das alles übertriebene Maßnahmen oder helfen sie, unseren Großen sanft an die neue Situation zu gewöhnen?
Vielen Dank.
jani-san
von
jani-san
am 28.01.2016, 12:08
Antwort auf:
Bald "großer Bruder" - wie bereite ich ihn darauf vor?
Liebe jani-san,
nein, dass sind keine übertriebenen Maßnahmen, wobei Sie die Gäste natürlich nicht zwingen können, dem großen Bruder auch etwas mitzubringen.
Altersgerechte Bücher können Ihrem Sohn verständlich machen, dass ein Baby nicht von Anfang an ein Spielkamerad ist.
Beide Kinder bekommen viel Aufmerksamkeit, wenn Sie z.B. während des Stillens oder Fütterns vorlesen oder kuscheln und der Große muss nicht so lange warten.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 28.01.2016
Antwort auf:
Bald "großer Bruder" - wie bereite ich ihn darauf vor?
Liebe Jani-San,
ich kann Deine Überlegungen sehr gut nachvollziehen, mir ging es genauso! Und ich glaube, das ist überhaupt nicht übertrieben, sondern es ist gut und wichtig für Deinen Großen, dass Du damit sensibel und aufmerksam umgehst. Schließlich ändert sich auch sein Leben mit der Ankunft des Geschwisterchens fundamental, nicht nur Eures als Eltern.
Deine Maßnahmen finde ich alle prima. Ich habe mit meinem außerdem altersgerechte Bücher zu dem Thema gelesen. Ich fand es auch wichtig, ihm zu erklären, dass das Baby erstmal kein Spielkamerad ist, damit er nicht enttäuscht ist, und dass es auch mal weinen und laut sein wird. Wir haben sowohl vorher als auch als das Baby da war Fotos von ihm selbst als Baby angeschaut. Im Krankenhaus hat er dann bei jedem Besuch ein kleines Geschenk bekommen, die Sachen hatte ich schon vorher in die Kliniktasche gepackt. Und als er das erste Mal kam, lag das Baby im Bettchen, damit ich die Arme für ihn frei hatte.
Du selbst kannst Dir immer wieder sagen: Es ist langfristig auf jeden Fall in vieler Hinsicht gut für ihn, Geschwister zu haben, Du brauchst also kein schlechtes Gewissen zu haben!
Meinem Großen hat natürlich schon erstmal die frühere Aufmerksamkeit gefehlt, aber er hat es toll mitgemacht, jetzt ist die Kleine vier Monate alt und er liebt sie über alles!
Alles Gute!
von
Renni
am 28.01.2016, 17:06
Antwort auf:
Bald "großer Bruder" - wie bereite ich ihn darauf vor?
Unsere beiden sind 15 Monate auseinander. Der Großen konnte ich daher im Vorfeld nicht wirklich was erklären. Geschenke gab es hier nicht. Aber mir war es sehr wichtig, dass der Kleine bei den ersten Besuchen in seinem Bett lag und nicht symbiotisch an mir hängend. So konnten meine Tochter und ich in Ruhe kuscheln und dabei den Kleinen angucken und kennen lernen.
Für sie ist der kleine Bruder das größte Geschenk!!!
von
ergoteuse
am 28.01.2016, 21:18