Frage: Ausgeprägte Ängste

Sehr geehrte Frau Ubbens, wir sind uns nicht sicher, ob wir in Ihrem Forum richtig sind, aber es scheint am besten zu unseren Problemen zu passen. Unsere größere Tochter, Emma, mittlerweile fast drei Jahre alt, macht uns leider immer wieder Sorgen. Sie ist ein witziges Kind, macht viel Quatsch, zudem sagt sie jetzt schon viele überlegte Sachen, bei denen wir staunen ob ihrer Gedanken. Aber sie macht sich auch eben schon immer viel zu viele Gedanken und hat dadurch so viele verschiedene Ängste, dass wir da manchmal nicht weiter wissen. Mit fremden Personen, auch Kindern, möchte sie so wenig wie möglich Kontakt, sie redet mit kaum jemandem, schaut nur auf den Boden. Selbst mit Kindern, die sie schon seit fast zwei Jahren aus der Krippe kennt, würde sie auf der Straße kein Wort wechseln, in der Krippe selbst gibt sie vereinzelt leise Antworten. Sie bekommt panische Angst, wenn auf Spielplätzen Holzlatten mit nur kleinsten Schlitzen an den Spielgeräten sind, Schaukeln, Rutschen, auch alles nicht möglich. Duschen kann man sie kaum, nur bei dem Gedanken, dass das Wasser ihr Gesicht berühren könnte, kann sie sich vor lauter Angst nicht mehr im Geringsten artikulieren. Vor einiger Zeit konnte sie mit unserer Hilfe die gesamte Sprossenwand ihrer Großeltern hochklettern, heute pienst sie auf der allerersten Sprosse und würde sich am liebsten fallen lassen. Aktuell sind wir in unserem ersten gemeinsamen Familienurlaub. Über den Tag bekommen wir es mittlerweile einigermaßen hin, dass sie Interesse an Strand, Meer und der neuen Gegend hat. Aber nachts kann sie nichts beruhigen. Sie gibt Magenweh an, all Ihre Spielzeugautos "fahren nach Hause". Was hier gilt, gilt für alle oben genannten Situationen: selbst wir bekommen sie da nicht raus. Wir bieten ihr hier beispielsweise auch an, bei ihr zu bleiben, einen wirklichen Effekt hat es nicht. Übrigens: Beispielsweise die Angst vor Wasser hat sie eigentlich schon seit ihrem dritten Lebensmonat, schon damals wollte sie auch von niemandem mehr außer Mama und Papa gehalten werden, aber eben nicht als fremdelnde Phase sondern dauerhaft, bis sie eben nicht mehr gehalten wurde. Wir wissen nicht so recht, wie wir mit diesen Situationen umgehen sollen. Schimpfen hilft ganz sicher nicht, das ist uns klar, aber wenn sie den ungezählten Abend in Folge vor panischem Schreien wieder das Baby weckt, ist unser Nervenkostüm auch einmal überstrapaziert. Aber auch körperlicher Kontakt, behutsames Sprechen, das alles hat meistens keinen wirklichen Effekt. Wenn man im Internet nach Tipps zu Ängsten bei Kleinkindern sucht, da können wir ja nur drüber lachen. Gibt es einen Punkt, wo die Angst auch bei einem Kind pathologisch sein könnte? Oder machen wir uns da zu viele Gedanken? Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe und noch einen angenehmen Tag!

von wunderling am 24.08.2016, 20:54



Antwort auf: Ausgeprägte Ängste

Liebe wunderling, ich rate Ihnen zu einem Besuch bei einem Osteopathen. Dieser kann Blockaden auch in Bezug auf Ängste lösen. Vielleicht ist dies ja der richtige Weg für Ihre Tochter. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.08.2016