3 jährige fällt Kita sehr schwer

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: 3 jährige fällt Kita sehr schwer

Guten Tag! Mein Zwillingspärchen ist Anfang September 3 Jahre alt geworden und besucht nun seit 4 Wochen die Kita. Ich hätte meine Zwerge auch in den Kindergarten geben können, aber da sie "zart" sind und sehr Mama fixiert, war es mein Wunsch sie in die Kita zu geben. Jüngere Kinder,mehr Betreuer..... Die Eingewöhnung verlief gut und wir steigerten die Zeiten ohne Mama ganz sanft. Seit 3 Tagen bringe ich sie um 7.30Uhr und hole sie um 12.15Uhr. Ich beginne meine Arbeit in 2 Wochen und arbeite dann von 8.00-12.00Uhr. Mein Sohn freut sich und geht gern in die Kita. Die Betreuerin meint,er benimmt sich als ob er seit Jahren kommt. Spielt,hilft,ist immer gut gelaunt...... Meine Tochter weint beim abgeben extrem und wenn ich sie abhole rennt sie mir bereits weinend entgegen. Die Betreuerin sagte heute,sie weint viel,trotzt,ruft immer nach Mama, lässt sich kaum anfassen. Sie isst nichts,sie trinkt kaum. Ish rede ganz viel mit ihnen und erkläre ihnen alles....warum Kita usw. Die Kita meint es gibt sich in den nächsten Tagen, aber ich mache mir Sorgen. Ich bin vor den Zwergen stark,aber weine heimlich. Es bricht mir das Herz wenn sie so bitterlich weint. Ist es ein normales Verhalten zu Beginn der Kitazeit oder gibt es Grund zur Sorge? In meiner Familie und von Freunden bekomme ich immer nur zur Antwort: "da muss sie durch. Gibt sich von allein." Ich mache mir aber viele Gedanken und möchte nur das Beste. Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen

von Winnie666 am 19.09.2016, 14:43



Antwort auf: 3 jährige fällt Kita sehr schwer

Liebe Winnie666, bleiben Sie in dieser Woche noch einmal mit in der Kita. Sprechen Sie mit den Erziehern, wer von Seiten der Einrichtung der Bezugserzieher/die Bezugserzieherin ist. Diese kann sich dann vermehrt Ihrer Tochter zuwenden. In der kommenden Woche bringen Sie Ihre Kinder in die Kita und erklären Ihrer Tochter mir ruhigen Worten, dass Sie arbeiten gehen und sie anschließend abholen. Sie können Ihre Kinder in den ersten Tagen vielleicht auch erst später bringen oder früher abholen, damit der Vormittag für Ihre Tochter nicht so lang wird. Auch, wenn es nicht mehr lange hin ist, so sagen Sie sich immer wieder, dass Ihre Tochter es schaffen wird. Ihre positiven Gefühle können sich so auf Ihre Tochter übertragen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 20.09.2016



Antwort auf: 3 jährige fällt Kita sehr schwer

Hallo Winnie666, als Erzieherin muss ich sagen, dass die Aussage "da muss sie durch" grundlegend verkehrt ist. Kein Kind sollte beim Abgeben in der Kita überhaupt weinen müssen. Vermutlich hat sie noch keine Bezugserzieherin gefunden und möchte sich auch deshalb weder anfassen noch trösten oder überhaupt abgeben lassen. Ich würde erstmal wieder mit dort bleiben! Auch wenn du nur noch 2 Wochen hast bis zum Arbeiten, versuche nochmal die Sache sanfter zu gestalten. Wenn du sie weiterhin mit Angst dort "zurück lässt" wird bei ihr "Trennungsangst" entstehen, die sich dann auch in anderen Bereichen zeigen wird oder dein Kind wird gar in Regression (Verhalten auf einer früheren Entwicklungsstufe) gehen. Eine sanfte Ablösung in die Kita bedeutet, dass du so lange mit dort bleibst, bis dein Kind eine Ersatzbezugsperson in einer der Erzieherinnen oder Erzieher gefunden hat und dein Fortgehen ohne Angst und Weinen akzeptieren kann. Dazu ist selbstverständlich der Einsatz der Erzieher gefragt. Das Prinzip "da muss sie durch" zielt übrigens auf eine "Gewöhnung oder Anpassung" ab, die jedoch nichts mit Reife oder tatsächlicher Gewöhnung zu tun hat. Eher mit aufgeben. Und dass du schreibst, du bist nur vor deinen Kindern stark, zeigt, wie sehr du eigentlich auf die richtige Weise handeln willst, deinem Mutterinstinkt folgend. Dieses zwanghafte Abgeben ist oft nicht nur für die Kinder, sondern auch die Mütter (oder Väter) traumatisch. "Sanfte Ablösung" kannst du als Stichwort auch googlen, immer mehr Kitas gehen von den starren Eingewöhnungsprogrammen weg, hin zu einer kinderfreundlicheren, atraumatischen Eingewöhnung. Ich wünsche dir, dass es bald besser läuft! :-) Lg Avraa

von Avraa am 19.09.2016, 20:24



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