Sohn (forumsgem. erzog.) übt z.Zt. großen Widerstand aus (anziehen usw.) Ablenk. klappt nicht mehr gut, Zeitpunkt auch egal, allerd. morgens/tags am schlimmsten, vorm Schlafen meist entspannt. Oft geht waschen & anziehen nur unter Protest. Selbst wenn wir ihm Dinge ankündigen, die er sehr mag, Spielpl., Zoo usw. sagt er "mag nicht Spielplatz usw." Sind wir draußen, ist alles vergessen & sonst s. fröhliches Kind. Er spricht schon in Sätzen & versteht sehr viel. Ich versuche ihn dann mit entscheiden zu lassen, z. B. keine Matschhose, wenn er nicht möchte, aber die guten Schuhe müssen vor dem Spielplatz gegen andere getauscht werden. Trotzd. geht das nicht ohne Widerstand/Schreien. Wie schlecht ist dies für sein Selbstbewusstsein, wie viel davon kann er ohne Schaden aushalten? Richtiger Trotz noch gering, LL über Papa super (darf alles, kreativ, unternimmt s. viel mit ihm, ab. alle 2 Wo für 2-3 Tage berufl. weg), in den nächsten Tagen erwarten wir seinen kleinen Bruder.
von
Elmolino
am 24.02.2014, 07:22
Antwort auf:
Umgang mit Trotz-/Widerstandsverhalten von Zweijährigem
Hallo, mit 2 Jahren ist aus dem reaktiven Widerstand durchaus schon Trotz geworden. Der Trotz unterscheidet sich vom reinen Widerstand durch geplante Willensäußerungen, die nicht zum Zuge kommen, oder durch Protest gegenüber Entscheidungen, die nicht mit dem eigenen Willensplan zusammenpassen. Es hängt einerseits vom inzwischen sich entwickelnden Charakter ab, andererseits vom erzieherischen Umgang, wie heftig der Trotz wird. Außerdem kommen jetzt immer deutlicher auch aggressive Elemente zum Vorschein. Aber auch hier entscheidet zunächst die Veranlagung, wie heftig diese ausfallen.
die Konflikte, die zum Trotz führen, sind größtenteils unausweichlich, aber man sollte nicht unnötigerweise noch weitere hinzufügen. Wo das Kind (mit-)bestimmen kann, sollte man es auch mitbestimmen lassen. Wo eigene Entscheidungen getroffen werden müssen, muss man sie auch u.U. gegen den Protest des Kindes durchsetzen. Setzt man Verlockungen oder Versprechungen ein, sollten diese möglichst in irgendeiner Beziehung zum dem stehen, was das Problem ausgelöst hat. Nichts davon ist schlecht für das Selbstbewusstsein, wenn das Kind spürt, dass man es im Grunde respektiert und nur das durchsetzt, was tatsächlich notwendig ist. Also willkürliches Grenzen setzen, nur um sich "die Macht" über das Kind zu bewahren, fällt so betrachtet nicht darunter. Es muss auch nach einem solchen Trotzgeschehen immmer schnell Trost ausgesprochen werden und Versöhnung einsetzen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.02.2014