Frage: Trösten

Guten Tag Dr. Posth, in drei Mte. wird 9Mte alte Tochter aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit während 1Tag/ Woche vom Papa und 1,5Tage/Woche von der Oma betreut. Papa kümmert sich seit Geburt liebevoll und Oma sieht Tochter 2h/Wo. To freut sich wenn sie Oma sieht, wurde auch schon alleine von ihr betreut für ca 2-3h. Besuchfrequenz wird in den kommenden Wochen erhöht. Nun meine Frage: To (sicher gebunden, nie schreien gelassen) kann bei kritischen Übergängen wie einschlafen und erwachen sehr impulsiv reagieren. D.h. sie schreit sehr laut und wütend und kann sich richtig in etwas hinein steigern, manchmal wirkt es fast panisch. Ich kann solche Momente immer abwenden. Oma und Papa hingegen haben es da schon schwerer, obwohl sie alles in ihrer Macht tun, um sie zu beruhigen, bisher bin immer ich eingesprungen wenn es „brenzlig“ wurde. Ich mache mir grosse Sorgen, dass To Schaden nehmen könnte, wenn sie schreit und sich nicht trösten lässt und ich nicht da bin zur Beruhigung. Oder wird

von Kat77 am 11.08.2014, 07:02



Antwort auf: Trösten

Hallo, Impulsivität ist eine Frage des Temperaments. In kritischen emotionalen Momenten wie beim Einschlafen und Erwachen kommt dieses Temperament besonders stark zum Tragen. Aber das lässt sich nur wenig beeinflussen. Durch die Reifung bildet sich mit der Zeit eine Möglichkeit für das Kind heraus, das eigene Temperament selbstregulatorisch zu zügeln, aber davon ist Ihre Tochter noch recht weit entfernt. Entweder gibt es die Chance, die Betreuungszeiten so abzufassen, dass keine Schlafenszeiten hineinfallen, oder Vater wie Großmutter müssen sich darauf wappnen damit umzugehen. Beide Momente, Einschlafen wie Wachwerden, kann man aber entschärfen, in dem man gute und beruhigende Angebote macht. Am besten geht das über Saugen und ein Flasche geben. Beim Einschlafen ist das in diesem Alter noch üblich, beim Wachwerden müsste man es gezielt hinzunehmen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.08.2014