Sehr geehrter Dr. Posth,
seit 18 Monaten schlafe ich nicht länger als 2-3 Stunden am Stück. Nicolas (18 Monate) hatte bis zum 7. M. Koliken, hattte sehr viel geweint und wurde sehr viel getragen. Er hat bin zum 13. LM jegliche Beikost verweigert und deshalb vollgestillt. Jetzt stille ich ihn nur zum Mittagsschlaf und nachts nach Bedarf. In seinem Bettchen, das neben unserem Familienbett steht, schläft er nicht länger als 2 Stunden. Also schläft er bei uns im Familienbett, da er so oft aufwacht. Von Geburt an, hüpfe ich mit ihm aufm Gymnastikball (nachts) um ihn zu beruhigen. Der Kleine wacht die letzten 5-6 Wochen jede Stunde auf. Meistens möchte er auf den Arm und dann auf dem Gymnastikball hüpfen. Ich biete ihm die Bust an, da ich so nicht aufstehen muss. Manchmal möchte er nur hüpfen. Heute hatte ich keine Kraft mehr zum Hüpfen, habe ihn umarmt . Er hat 2 Std geweint und hat sich dann übergeben. Er konnte sich nicht mehr beruhigen, also doch gehüpft. Langsam kann ich nicht mehr.
von
Annushka
am 02.06.2014, 09:03
Antwort auf:
Schlafprobleme seit 18 Monaten
Hallo, das Problem aller dieser Beruhigungsangebote ist, dass die Kinder immer stärker darauf fixiert werden. Also sollte man nur solche Angebote wählen, die man auch auf Dauer durchhalten kann. Oder man bietet sie nur eine gewisse Zeitlang an, wenn besondere Probleme aufgetreten sind.
Da Kinder, wie übrigens Erwachsene auch, nach Mitternacht in den Traumschlafphasen sehr unruhig werden und teilweise aufwachen, ist das Bedürfnis nach den gewohnten Beruhigungsmethode sofort wieder da. Aber das Familienbett ist schon ein hohes Angebot, mit dem ein Kind eigentlich zurechtkommen müsste. Außerdem bieten sie Ihrem Sohn noch die Brust. Auch das ist praktisch nicht zu toppen. Der Hopsball ist also einzig eine seelische Fixierung. Leider lassen sich diese Festlegungen nur mit etwas Wut und seelische Schmerz überwinden. Es gibt leider kein alternatives Prinzip, was die Sache an sich ja schon erklärt. Der Abschied von der lieben Gewohnheit dauert meistens 2 bis 3 Nächte. Das muss man mit seinem Kind durchhalten. Der Vater soll bei Beruhigungsalternativen helfen, wenn es vom Kind toleriert wird. Manchmal geht es beim Vater sogar besser, weil das Kind bei ihm nicht so festgelegt ist. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.06.2014