Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen wegen Kita Eingewöhnung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen wegen Kita Eingewöhnung

MeinSonnenschein

Hallo liebe Christina, liebe Biggy, wir haben eine 9 Monate alte Tochter, die keinen Brei vom Löffel ist, (wegen diesem Thema hatte ich mich schon vor einiger Zeit an Sie gewandt) Mittlerweile isst sie immer mehr Obst und Hirse-Stangen oder auch etwas Gemüse (alles, was sie gut selbst in die Hand nehmen kann) Allerdings ersetzen diese wirklich wenigen Sachen keine komplette (Still-) Mahlzeiten, weswegen ich noch Voll stille. Sprich 5 mal: Morgens, Vormittags, Mittags, Nachmittags, Abends...sie schläft meist am Nachmittag an der Brust ein und Abends sowieso nur mit Brust. In zwei Monaten ist die Eingewöhnung in die Krabbelstube, wir haben leider „nur“ 4 Wochen Zeit bis ich wieder Arbeiten gehen muss, mein Mann kann aber auch die Eingewöhnung weiter führen...aber er hat keine Brust. Und an einem Tag muss ich bis 17:00 Uhr arbeiten, an den anderen bis ca. 15:00 Uhr. Jetzt komme ich zum eigentlichen Thema: mir wurde nun mehrfach geraten, dass ich abstillen soll. Und stattdessen die Flasche geben soll. Weil meine Tochter vielleicht in der Krabbelstube nicht isst und es sonst die Erzieher auch schwer haben, sie ohne Brust zum schlafen zu bringen. Und sie ja dann beides vermisst, mich und die Brust. Bei dem Gedanken sie abstillen zu müssen, habe ich Tränen in den Augen, ich bin dazu eig. noch nicht bereit. Bin ich egoistisch? Es soll ja unserer Tochter gut gehen. Theoretisch könnte ich in zwei Monaten sanft abstillen, damit es unserer Tochter dann „besser“ geht, als wenn ihr abrupt die Brust entzogen wird. Ich weiß nur nicht, wie ich das anstellen soll, weil sie ja wenig Interesse zum viel Essen geschweige denn Brei esse zeigt. Ich habe Angst, dass ich falsch entscheide, die Zeit verstreicht, und sich an ihren Essensgewohnheiten nichts geändert hat in 2 Monaten, wenn die Eingewöhnung beginnt und ich dann da stehe. Ich habe etwas natürlich auch etwas Bedenken, wenn ich nicht abstille, dass unsere Tochter dann abends und nachts nur noch an die Brust will. Es ist ja im Moment schon so, dass sie seit Monaten bestimmt 5 mal in der Nacht wach wird und saugen will(sie lehnt den Schnuller ab) und das schlaucht mich total!! vielleicht möchte sie dann noch mehr an die Brust? Ich habe schon überlegt, ihr Brei in eine Flasche zum Mittag anzubieten anstatt eine Flasche mit Premilch. Weil Quetschbeutel saugt sie auch sehr gern, obwohl es auch Brei ist (den sie vom Löffel nicht isst) Auch wenn Sie bestimmt oft zu diesem Thema befragt werden, würde ich mich auf eine Antwort freuen. Ich möchte nur, dass es unserer Tochter gut geht. Vielen lieben Dank


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe MeinSonnenschein, ich persönlich bin der Meinung, dass das Stillen für Euch noch sehr wichtig ist und auf Dein Kind genug neue Erfahrungen einstürmen werden. Deine Sorge um die Kita ist natürlich total nachvollziehbar. Trotzdem möchte ich dich einladen, deinem Baby die verbleibende Zeit einfach zu "schenken". Nimm jeden Druck raus, der momentan zwischen euch steht. So merkwürdig es klingen mag: Oft hilft genau dieses Verhalten, das "Loslassen und Annehmen" der Mütter den Kindern dabei, das gleiche zu tun. Für dein Kind wird die Umstellung sowieso groß sein und es weiß ab dem ersten Tag, dass es nur bei DIR Milch bekommt. Unsere Kinder sind flexibel und dein Baby wird lernen, zu warten, bis Du wieder da bist. Es kann gut sein, dass deine Kleine sich die ersten Tage auf dich stürzen wird, aber auch das ist ok :-). Du kannst auch abgepumpte Milch mit geben, vielleicht nimmt Dein Baby dort auch die Flasche mit Pre-Milch oder isst eben tagsüber nur Beikost. Lass dir nicht jetzt schon Druck machen und genieße die Zeit, die Du dein Baby jetzt noch für dich alleine hast ;-). Gerade jetzt ist es wichtig, dass zu Hause nicht auch noch Veränderungen kommen, dein Kind braucht Sicherheit! Es ist immer gut, sich auch seine eigenen Gedanken zu machen und aufs Mutterherz zu hören... tatsächlich macht es keinen Sinn, dein Baby abzustillen, denn es tut ihm wirklich gut, in der Zeit, die ihr zusammen seid, "Normalität" tanken zu können. Leider lässt uns unser Alltag wirklich wenig Alternativen, und für viele kleine Kinder ist die intensive Fremdbetreuung und das Leben in der Gruppe einfach eine riesige Herausforderung. Sprich mit den Erzieherinnen, ob sie Dein Baby anfangs ins Tragetuch nehmen können oder sich neben das Kind setzen, wenn es weint. Wichtig ist, dass Du den Betreuungspersonen vertrauen kannst und sie Dich nicht zusätzlich unter Druck setzen! Alles Gute für Euch! LLLiebe Grüße Biggi


zweizwerge

Hallo Sonnenschein, auch ich möchte dir Mut machen, weiter zu stillen. Mach Dir z.B. keine Soregen zum Einschlafen in der Kita. Meine zwei konnten zuhause auch nur an der Brust einschalfen, in der Krippe war das aber kein Problem, denn sie verstehen, dass da einfach jetzt alle Kinder schlafen. Ähnlich beim Essen - vertrau auf die Kita und Deine Tochter. Vielleicht gibtstDu für den Notfall etwas mit, was sei auf jeden Fall isst. Aber Ihr habt ja erstmal Eingewöhnung, da kan Dein Mann das alles ja auch in Ruhe mit den Erziehern besprechen und Ihr könnt Euch anschauen, wie es läuft. Mit hat es damals gut getan, ein paar Wochen vorher so eine Art Probelauf zu machen, mit dem Papa statt Krippe, und einfach mal von morgens bis zum frühen Nachmittag weg zu sein (mit Ansage natürlich). Und natürlich hat Papa es geschafft, dass sie nicht verhungert sind :-). Liebe Grüße


MeinSonnenschein

Vielen Dank Biggi und Vielen Dank „zweiZwerge“ das tut wahnsinnig gut. Danke, dass du mir deine Erfahrungen geschrieben hast! Das macht Mut! Viele liebe Grüße


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