Sehr geehrter Herr Dr.,
unsere Tochter soll laut Klinik wegen ihrer Hörschwäche zu einer diagnostischen OP (Frequenz Bera, Trommelfellschnitt und irgendso ein genetischer Abstrich).
Sie ist zum OP Zeitpunkt 9,5 Monate alt.
Sie trägt Hörgeräte seit sie 4 Monate alt ist und die Hörschwelle liegt laut Aukustiker bei 55 dB (die würden abwarten und keine OP machen), laut Klinik bei 75 dB.
Nun bitte ich Sie um Ihre ergänzende Meinung, da sich Klinik und Kinderakustiker sehr widersprechen.
Sollten wir operieren lassen?
Würden die Hörgeräte frequenzspezifisch eingestellt werden oder bleiben sie bei Babys in dem Alter breitbandig? (Auch da sind sich Klinik und Akustiker uneins)
Ist die OP sehr belastend oder ist es wirklich eine Routine-OP?
Muss man die OP irgendwann wiederholen, weil es nur eine "Momentaufnahme" ist?
Danke,
Karina
von
blessed2011
am 24.04.2012, 13:45
Antwort auf:
OP
Hallo, bezüglich der Frage, ob eine OP durchgeführt werden soll oder nicht, würde ich die Meinung des Hörgeräteakustikers mal nicht beachten- die Empfehlung zur OP trifft immer noch der Arzt.
Wenn ein Trommelfellschnitt gemacht werden soll, gibt es dafür sicher Gründe, deren Einschätzung sich dem HG-Akustiker entzieht. Außerdem kann in der Tat in Narkose eine frequenzspezifische BERA durchgeführt werden, mit einem sehr genauen Ergebnis. Ob dann die Geräte frequenzspezifisch eingestellt werden müssen- das weiß dann der Akustiker sicher sehr gut, wobei es Kollegen in Spezialabteilungen gibt, die das auch bestimmt genausogut einschätzen können, aber diesbezüglich wäre ein Telefonat zwischen Klinikarzt und Akustiker sicher von Nutzen.-
Die geplante OP an sich ist prinzipiell unkompliziert, die Narkose sollte von einem erfahrenen Kindernarkosearzt durchgeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Erle-Bischoff
von
Dr. Christoph Erle-Bischoff
am 24.04.2012