Wutanfälle und Trotz bestimmen den Familienalltag, wie handeln?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wutanfälle und Trotz bestimmen den Familienalltag, wie handeln?

Sehr geehrte Frau Ubbens, vielen Dank für Ihr Angagement in diesem Forum. Unsere Tochter 3,5Jahre alt ist ein sehr willensstarkes Kind und weiß genau was sie möchte und was nicht. Grundsätzlich ja eine begrüßenswerte Eigenschaft nur leider bestimmt sie nun schon seit mehreren Monaten (Beginn kurz nach der Geburt ihres Bruders) durch ihre Wutanfälle und Trotz den gesamten Familienalltag. Keinen Tätigkeit ist mehr ohne Geschrei oder Wutanfall möglich sobald sie es nicht möchte. Einfache alltägliche Tätigkeiten wie Windelnwechseln enden oftmals im Wutanfall. Auch einfachen Aufforderungen, wie ziehe bitte deine Schuhe an oder gib mir eine Hand an der Straße werden oftmals nicht befolgt. Wird sie draußen wütend läuft sie zudem einfach weg, was auch zu gefährlichen Situationen führt, da ich mit Kinderwagen nicht so schnell hinterherkomme. Leider provoziert sie uns auch zunehmen, indem sie Aufforderungen zuwieder handelt, z.B. springe bitte niicht auf Sofa, dann wird erstrecht gesprungen. Leider wissen wir nicht mehr so recht weiter, wünschen uns jedoch sehr, dass sich die familiäre Situation verbessert, damit sich alle wieder wohler fühlen. Wir verstehen natürlich, dass sie durch die Geburt des Bruders (8Monate alt) ihre Rolle in der Familie neu finden musste und auch Eifersucht eine Rolle spielt. Wir versuchen auch hier ihr möglichst viel Aufmerksamkeit zu schenken. Zudem kündigen wir Tätigkeiten wie z.B. Windelnwechseln an und geben ihr Zeit ihr Spiel zu beenden und versuchen Kompromisse zu schließen, damit sie sich nicht über ein nein aufregen muss. Darüber hinaus haben wir ein Belohnungssystem für kleinere Aufgaben etabliert. Leider scheitern diese Ansätze an ihrem Dickkopf. :( Gegenüber anderen Kindern zeigt sie sich Kompromissbereit und altersentsprechen Empatisch, auch ihren Bruder behandelt sie sehr liebevoll, hier zeigt sich die Eifersucht nicht. Nur wir Eltern laufen wie vor eine Wand. Was könnten wir noch tun um ihr zu helfen und die familiäre Situation zu entspannen? Mit freundlichen Grüßen Shadowwiva

von shadowwiva am 11.06.2019, 21:12



Antwort auf: Wutanfälle und Trotz bestimmen den Familienalltag, wie handeln?

Liebe Shadowwiva, lassen Sie bei Aufforderungen das Bitte weg. Natürlich wollen Sie Ihre Tochter zur Höflichkeit erziehen, doch wenn Sie wollen, dass etwas getan wird, sprechen Sie es für Ihre Tochter deutlicher aus. Nehmen Sie Ihre Tochter ggf. an die Hand und führen die Dinge gemeinsam aus. "Wir gehen jetzt in den Flur und ziehen die Schuhe an." Wird Ihre Tochter im Straßenverkehr wütend, handeln Sie zügig und nehmen Ihre Tochter an die Hand. Warten Sie nicht, dass sie der Aufforderung nachkommt, zu Ihnen an die Hand zu kommen und wegläuft. In gefährlichen Situationen sind auch Sie die Handelnde und bitten nicht. Handelt Ihre Tochter gegen Ihre Aufforderung, machen Sie ihr deutlich, dass es nicht in Ordnung ist, in dem Sie mit ihr den Raum wechseln. Vielleicht muss dann auch mal eine kleine Auszeit her. Diese muss sie nicht alleine durchstehen. Vielmehr darf Ihre Tochter sich vielleicht auf die unterste Stufe einer Treppe setzen und Sie sind im selben Raum. Auf der anderen Seite schenken Sie Ihrer Tochter viele Kuscheleinheiten und auch immer wieder ungeteilte Aufmerksamkeit. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 13.06.2019



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