Wut, hauen, beißen, treten LANG!!

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wut, hauen, beißen, treten LANG!!

Sehr geehrte Frau Schuster, unser Sohn ist 3 Jahre und 4 Monate alt und geht seit einem Jahr in den Kiga. Anfangs hatte er zwar auch normale Wutanfälle, aber das ist ja in der Trotzphase normal. 3x holte ich ihn mit kleineren Bißwunden aus dem Kiga ab und wir wissen auch welches Kind dort ein Beißkind ist. Unser Sohn hat bis dato nie gebissen oder gehauen. Einige Wochen später fing er - wenn er wieder mal einen Wutanfall hatte - an uns zu beißen, er haut zu und wenn man ihn versucht dadurch auf Abstand zu halten, beginnt er zu treten. Wir haben schon eine Menge versucht, aber bisher vergeblich. Wir sind aus dem Zimmer gegangen, haben ihn in sein Zimmer gebracht. Haben ihn einfach "in Ruhe gelassen", haben versucht mit ihm zu reden... Bringen wir ihn in sein Zimmer oder gehen selber hinaus, läuft er wutentbrand sofort hinterher. Er klammert sich dann manchmal an mein Bein und versucht wieder zu wüten, beißen, hauen. Wir haben ihn versucht zu beruhigen, bzw. ihm gesagt das wir erst mit ihm reden, wenn er sich beruhigt hat, da er während eines Wutanfalls für NICHTS zugänglich ist. Hat er sich endlich beruhigt, geht das wütende schreien in weinen bzw. wimmern über und er sagt "Mama ich bin jetzt wieder lieb" Meistens nehme ich ihn dann auf den Schoß und spreche mit ihm darüber. Aber er kann mir nicht sehr viel darüber sagen, sodass ich eigentlich nur erkläre das man so etwas wie hauen und beißen nicht macht. Er weiß das auch ganz genau, denn er sagt es auch immer selber. Aber wenn er dann in Wut gerät, kann er wohl einfach nicht anders. Mittlerweile beißt er fast gar nicht mehr, dafür haut er umso mehr. Die Kiga-Erzieherin habe ich auch angesprochen, denn im Kiga hat er das schließlich "gelernt". Aber das hieß es nur, dass es immer mal vorkommt das kinder hauen und beißen und das ginge vorbei. Die Entschuldigung für das Verhalten des "Beißkindes" war: das er noch nicht richtig sprechen konnte und sich so artikuliert hat, es inzwischen aber so aussieht das er wie alle anderen sprechen kann. Na prima dachte ich, scheinbar wird das Verhalten bemerkt aber toleriert. Als mein Sohn neulich krank war, meinte er das er sich auf den Kiga freut, da kann er endlich wieder hauen und beißen. Ich war schockiert. Aber was sóll man da machen? Ich fragte die Erzieherin wie man am besten auf solches zuschlagen reagiert und die Antwort war: Einfach ignorieren, damit sie merken das sie damit nichts erreichen. Ich bin mittlerweile ziemlich ratlos und mein Mann auch. Derartige Wutausbrüche habe ich bisher noch bei keinem anderen Kind erlebt. (unser sohn ist einzelkind) Wir waren auch schon im Sozialpäd. Zentrum bei uns in Leipzig. Da kam aber nicht viel bei raus. Unser Sohn sperrte sich total gegen die für die Diagnose notwendigen Spiele und Untersuchungen. Was können Sie uns denn raten? Dieses Verhalten und vor allem diese Wutausbrüche jedesmal gehen uns allen ganz schon an die Nieren und alle sind hinterher fix und fertig. Man kann auch nicht sagen das wir inkosequent sind. Wenn ich ihm etwas sage, dann ziehe ich das auch durch und er bekommt auch nicht jedesmal was er will, schon gar nicht wenn er es versucht mit Wut und Trotz durchzusetzten. Achja, Sie gaben mir vor einiger Zeit mal den Tip ihm ein Kissen oder Schachtel o. ä. anzubieten wo er seine Wut auslassen kann, aber das schmeißt er sofort weg und geht wieder auf uns und alles andere los. (Türen knallen etc.)Hat also leider nicht funktioniert. Vielleicht haben Sie ja einen guten Rat wie man da am besten handelt. Liebe Grüße und ein schönes wochenende Andrea

Mitglied inaktiv - 14.06.2002, 11:45



Antwort auf: Wut, hauen, beißen, treten LANG!!

Hallo Andrea Nehmen Sie Ihren Sohn in solchen Momenten wortlos an die Hand -selbst, wenn er treten und beißen sollte- und bringen Sie ihn in sein Zimmer. Erklären Sie ihm gleichzeitig, dass nur Tiere beißen oder treten und Menschen, die nicht schlau genug sind, auf andere Weise zu sagen, was sie fühlen oder möchten. Zeigen Sie die ganze Zeit über große Gelassenheit. Ihr Sohn wird Ihre Ruhe spüren und gleichzeitig feststellen, dass sein Verhalten weder akzeptiert wird noch einen Erfolg bringt. Er wird zunehmend (hoffentlich) das Interesse Daran verlieren. Fragen Sie ihn hin und wieder direkt nach dem KiGa-Besuch, ob wieder mal ein Kind gebissen, geschlagen, o.Ä. hat und bestätigen Sie ihm liebevoll, dass er ja inzwischen schon viel besser als diese Kinder weiß, wie er seine Wünsche mitteilen und seine Wut rauslassen kann.- Halten Sie durch und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.06.2002



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