Frage: Verunsicherung

Hallo Frau Ubbens, Meine Tochter ist inzwischen 10.5 Monate alt und wir hatten gestern ein Erlebnis,was mich irgendwie sehr traurige gemacht hat und was ich gar nicht einordnen kann, vielleicht können sie mir helfen. Der Papa hatte gestern die Kleine auf dem Arm und stand bei mir in der Küche, während ich gekocht habe (er hat also nichts spannendes mit ihr gemacht oder so, einfach nur zugeguckt) Dann wollte er sie mir geben, weil er noch was erledigen musste und sobald sie auf meinem Arm war, fing sie plötzlich an zu weinen und wollte zu ihm zurück. Er hat sie dann zurück genommen und sie hat sofort wieder aufgehört. :( Das hatten wir bisher noch nie und ich war irgendwie total geschockt. Wahrscheinlich wäre es kein Problem aber da ich seit ihrer Geburt mit unserer Bindung harder, macht mir das total Sorgen. :( Ich hatte einen Kaiserschnitt mit Vollnarkose und konnte erst 7 Stunden nach der Geburt zu ihr, wir hatten kein Bonding, das hat alles der Papa nach der Geburt gemacht. Sie hat ihn damals lange zuerst angelächelt, freut sich immer viel mehr wenn er zb nach Hause kommt als wenn ich komme, etc. Ich kümmere mich aber 22 Stunden am Tag alleine um sie, lasse sie nie schreien, Stille, fütter, wickel, bringe sie immer ins Bett, sie schläft mit bei mir im Bett, ich trage sie viel etc. Eigentlich dachte ich, das ich alles mache damit wir trotz des schwierigen Start eine gute Bindung haben aber die Situation gestern hat mich irgendwie verunsichert. Sonst klettert sie oft auf meinen Arm wenn wir alleine sind, guckt auch meist aufmerksam wenn ich den Raum verlasse und nur noch Papa da ist. Trotzdem merke ich das sie immer mehr in Richtung Papa geht, wenn sie morgens wach wird guckt sie mich kurz an, zeigt aber kaum Reaktion, sobald sie dann den Papa entdeckt jauchzt und lacht sie vor Freude und krabbelt sofort zu ihm. Sobald er ins Zimmer kommt, wo wir spielen krabbelt sie auch zu ihm. Wenn ich ins Zimmer komme wenn die beiden Spielen, guckt sie vielleicht maximal einmal kurz aber das war's. Wenn ich sie auf dem Arm habe und er kommt dazu streckt sie sofort die Arme zu ihm aus und will auf seinen Arm. Sie lässt sich von ihm auch immer gut trösten oder beruhigen wenn sie fremdelt. Das ist auch nicht nur eine Phase sondern seit Anfang an irgendwie mit dieser Bevorzugung. Ich freue mich natürlich das die beiden so gut zusammen sind aber ich fühle mich als Mama inzwischen wirklich überflüssig und nur noch als Ersatz, wenn der Papa Grad nicht kann. Können sie eine Einschätzung geben ob das alles so in Ordnung ist? Hat sie trotzdem auch eine Bindung zu mir oder habe ich irgendwas komplett falsch gemacht? Vielen herzlichen Dank. Efeu

von Efeu1889 am 06.01.2021, 07:34



Antwort auf: Verunsicherung

Liebe Efeu, Sie haben alles richtig gemacht und machen alles richtig. Ihre Tochter hat Mama und Papa als enge Bezugspersonen auserkoren. Warum dann Papa, wenn Mama auch da ist? Weil Sie als Mama viel mehr Zeit mit Ihrer Tochter verbringen und sie weiß, dass Papa nicht so viel Zeit mit ihr verbringen kann. Da wird jeder Moment genutzt. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 06.01.2021