Hallo,
meine Tochter, 9 Jahre, 4. Klasse, war schon immer schwer zu überzeugen, ihre Schulaufgaben zu machen. Beim Homeschooling gipfelt es inzwischen in -gar nix mehr- machen.
Die Lehrer meinen, es wäre nicht meine Aufgabe, sie zu den Aufgaben zu bewegen, sie würde schon selber lernen, sich zu organisieren. Hat sie ihre Aufgaben nicht, aber alle anderen, würde sie sich nicht so gut fühlen, als wenn sie die Aufgaben erledigt hätte.
Das ist aber so gar nicht das was meine Überzeugung ist. Und ich sehe, wie glücklich sie ist, wenn sie morgens spielt und keine Schule macht. Auch die 4en in den Arbeiten stören sie nur kurz.
Mein Erstklässler ist da genau das Gegenteil. Er ist fleißig und stolz auf sich, wenn er alles geschafft hat.
Ich arbeite alleinerziehend Vollzeit im Homeoffice, bin also für Probleme immer da und auch ansprechbar. Ich würde gerne Fortschritte bei meiner Tochter sehen, weiß jetzt aber nicht wie ich das handhaben soll.
Wie sehen Sie das? Das Kind gegen die Wand laufen lassen wie die Lehrer es raten oder zuhause so streng sein, mit sehr viel Streit und harten Konsequenzen, bis alle Schulaufgaben immer gemacht sind??
von
misspeff
am 26.04.2021, 07:19
Antwort auf:
Streng sein beim Homeschooling/Hausaufgaben
Liebe misspeff,
wie meine Vorrednerin schon geschrieben hat, sollten Sie nicht mehr Druck ausüben. Es wird Sie beide nur mehr aufreiben. Die Lehrer wissen um die Homeschooling-Willigkeit Ihrer Tochter und werden es sicherlich entsprechend mit Ihrer Tochter thematisieren.
Sie können versuchen, mit Belohnung zu arbeiten. Je nachdem, wie motiviert Sie Ihre Tochter generell einschätzen, gibt es für einen Tag, an dem alle Aufgaben geschafft sind einen Smily oder für jedes Fach einen. Bei 3, 5 oder 10 Smilys gibt es dann eine kleine Aufmerksamkeit. Vielleicht lockt dies Ihre Tochter an den Schreibtisch?!
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 26.04.2021
Antwort auf:
Streng sein beim Homeschooling/Hausaufgaben
Hallo,
lies mal Deinen letzten Absatz: Wovon hat Deine Tochter mehr? Was bringt sie weiter? Ständiger Krach mit Dir und großer Druck (der sich womöglich noch über Jahre hinzieht, Stichwort Pubertät), oder eine individuelle Lernerfahrung, die zwar nicht "schön", aber sehr wahrscheinlich lehrreich ist?
Womöglich ist ihr "Entzug" ein Machtkampf, der sich in eurer anstrengenden häuslichen Situation für sie ergeben hat (nur eine Feststellung, keine Wertung). Du erreichst doch jetzt mit Druck schon nichts, da wird eine Druckerhöhung nichts bringen außer (weiterem) Stress.
Nimm den Druck raus, lass sie laufen. Das wird die verwirren, denn bisher war es ja meist anders. Die Lehrer haben Dir doch "den Freifahrtschein" dafür gegeben - das bedeutet auch, dass sie wissen, dass Du nicht "versagt" hast, weil Deine Tochter nichts tut. Manchmal kann man als Mutter/Elternteil nichts tun.
Und auch, wenn es Dir schwer fällt: Vergleich nicht Deine Kinder miteinander. So etwas ist so individuell, wie die Kinder es selbst sind.
Konkrete Tipps habe ich nicht für Dich, aber das wollte ich Dir schreiben.
Viele Grüße
von
Mamamaike
am 26.04.2021, 08:09