Frage: Niclas, 5 Jahre

Hallo... Und zwar wende ich mich heute an euch... Mein Sohn Niclas ist 5 Jahre alt und seit ca. Einem halben Jahr ist er sehr auffällig. Es fing erst mit seinen Gummihandschuhen an, die er gerne trug. Soweit so gut. Hier und da war er schonmal etwas wilder , launischer etc.. Aber laut KiA und den u-untersuchungen war alles in bester Ordnung. Nunja.. Nun ist es so das er oft launisch ist, mich wegen diesen Gummihandschuhen auch oft in peinliche Situationen bringt (Er fragt jeden, ob er Handschuhe hat....jeden!) im Kindergarten will er zur belohnung welche. Bekommt er sie nicht, rastet er aus! Er kann ganz schlecht mit Kritik umgehen, andere Kinder dürfen ihn nicht ärgern, sonst tickt er aus... Etc. Die Erzieherinnen haben mich schon oft angesprochen, ob zuhause alles gut ist weil Niclas eben so auffällig ist. Zuhause ist aber, bis auf sein Brüderchen Jannis, der am 14.02 diesen Jahres geboren wurde, nix passiert... Jetzt hegten die Kindergärtnerinnen den Verdacht er sei Hochsensibel und ich habe daraufhin einen Termin beim SpZ gemacht wo wir aber erst im April 2019 einen Termin bekommen haben.. Aber bis dahin würde ich halt gerne helfen das er sich wieder fängt. Ich beantworte gerne jede Frage und gehe weiter ins Detail aber möchte den Rahmen hier nicht sprengen Nun mein Frage ... Kennt jemand so ein verhalten? Hilfe...

von MamaNiclasJannis am 14.05.2018, 15:22



Antwort auf: Niclas, 5 Jahre

Liebe MamaNiclasJannis, geben Sie Ihrem Sohn ein Paar Gummihandschuhe mit in den Kindergarten. So muss er nicht darauf drängen, dort welche zur Belohnung zu bekommen und mancher Ausraster kann vermieden werden. Sehen Sie einen Zusammenhang mit der Geburt des Brüderchens? War das Verhalten von Niclas schon vor der Geburt so oder ist es erst in den letzten drei Monaten so geworden? Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt und schildern die Problematik, von der die Erzieher berichten. Dieser kann eine Frühförderung befürworten. Das geht schneller, als auf einen Termin beim SPZ zu warten und hat den Vorteil, dass sich die Frühförderung ein Bild vor Ort macht und auch vor Ort, sprich im Kindergarten und ggf. auch zu Hause, mit ihm arbeitet, es also nicht so "therapeutisch" ist. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 16.05.2018



Antwort auf: Niclas, 5 Jahre

Nur zum Verständnis: du redest von diesen Haushaltshandschuhen, die man auch prima aufpusten kann? Ähnlich OP-Handschuhen? Diese hat er immer bei sich oder trägt er sie oft/ständig? Sammelt er die dann oder was tut er mit denen, die er bekommt? Manche Kinder haben ein Kuscheltier/-tuch, dass immer dabei sein muß oder sonst etwas, das ihnen sehr wichtig ist. Oder die Haare immer nur mit einem ganz bestimmten Gummiband zusammen gebunden. Und fragen andere Menschen dann durchaus auch, ob diese auch so etwas haben. Daher fände ich es interessant zu wissen, was es mit den Handschuhen auf sich hat. Sammeln, tragen, immer bei sich haben müssen usw. (die gehen ja auch recht schnell kaputt, weswegen man ja immer wieder neu braucht). Hochsensibilität würde sich übrigens noch in weiteren Dingen äußern wie zB empfindlich auf laute Umgebung reagieren, bestimmte Kleidungsstücke nicht tragen wollen, weil diese einengen/kratzen etc., sensibel im allgemeinen sein etc. Bzgl. des Termin im SPZ: lange Wartezeiten gut und schön - aber 1 Jahr?? Da würde ich nochmal Druck machen, auch mit Hilfe des Kinderarztes oder mir eine Überweisung zum Kinderpsychologen/-psychiater holen. Weise auf die bevorstehende Einschulung im nächsten Jahr hin und das es daher dringend wäre, etwas zu tun.

von cube am 14.05.2018, 15:35



Antwort auf: Niclas, 5 Jahre

Ja. Er sammelt sie. Trägt sie mit sich herum und auf die Frage wieso, antwortet er er mag sie, sie wären so weich... Ach und ja genau die, dünne Handschuhe wie beim Arzt zb. Er mag gewisse Farben nicht, am liebsten nur Rot (er liebt auch die Feuerwehr...) kratzende Dinge mag er nicht, er wird unter vielen Leuten nervös und dreht richtig auf, er geht problemlos auf fremde Menschen zu, er hat als Baby zb auch nie gefremdelt..Er ist so ein lieber, fürsorglicher, aufmerksamer Junge der sich total auf die Schule freut Aber er hat halt ein paar Probleme... Und mir tut sowas weh wenn ich ihn so sehe und ermahnen muss etc. Die Dauer dort ist normal, leider. Wir kommen aus dem Kreis Siegen und unser SPZ ist das beste... Da wollen alle hin Ja habe schon dran gedacht einen Kinderpsychologen aufzusuchen aber ich weiß nicht wie ich das Problem schildern soll (Die MFAs fragen am Telefon ja wieso weshalb warum) ... Deswegen dachte ich, frage ich hier.. Vllt gibt es ja welche die das so ähnlich hatten lg

von MamaNiclasJannis am 14.05.2018, 15:45



Antwort auf: Niclas, 5 Jahre

Also, unser Kind würde am liebsten alles in Rot oder Gold haben. Er mag keine Schildchen in seine Klamotten weil die kratzen. Er mag große Gruppen eher nicht, ist aber dennoch bereit, sich darauf einzulassen. Er nag laute Geräusche nicht und hält sich bei Motorrädern die Ohren zu. Klettern ist nicht seins, er mag die Höhe nicht. Neue Dinge ausprobieren, da ist er auch eher zögerlich, beobachtend. Nur aggressiv wird er eher nicht. Ausrasten zu Hause kann er aber gut ;-) ich bin mir daher nicht so sicher, ob dein Kind wirklich so auffällig ist. Handschuhe sind ungewöhnlich ok, aber ich kenne Kinder, die sammeln Kronkorken und heben sie auch von der Straße auf - ganz ohne irgendwie nicht normal zu sein. Klar, das hilft dir jetzt nicht wirklich weiter, aber vielleicht beruhigt es dich zumindest ein bisschen. Ich würde natürlich auch auf eine Untersuchung drängen, wenn der KiGa Probleme sieht und/oder mich ein Verhalten beunruhigt und verunsichert. Frau Ubbens wird dir aber auch noch antworten u d ganz sicher einen kompetenten Rat haben.

von cube am 14.05.2018, 17:50



Antwort auf: Niclas, 5 Jahre

Hallo, vielleicht darf ich dir antworten und dir etwas dazu sagen. Ich finde, heute wird viel zu schnell ein Kind als "auffällig" und "nicht normal" abgestempelt, wenn mal eine Phase da ist, in der Kinder anstrengender werden. Sofort gleich Psychologe, Therapien in jede Richtung usw. - ob das gut ist? Wenn ich das richtig verstehe, dann ist dein Sohn vorher ja nie auffällig gewesen. Du schreibst, dass ihr nun ein kleines Baby habt. Kann es vielleicht sein, dass es ein wenig damit zu tun hat, dass er sich an die neue Situation erst gewöhnen muss? Er hat ja mit 5 Jahren sicherlich auch schon während deiner Schwangerschaft bemerkt, dass sich was verändert. Kinder reagieren da ja doch sehr sensibel und er muss auch erst damit lernen umzugehen, jetzt nicht mehr das einzige Kind im Haushalt zu sein. Bei unserem Großen hatten wir auch immer wieder "komische" Phasen, mal durften die Schilder an der Kleidung nicht dran sein, mal gab es Theater beim Haare schneiden, weil die Haare jucken, dann musste das Lieblingskuscheltier immer und überall mit dabei sein, sonst gab es ein furchtbares Theater usw. Alles hat sich gottseidank immer wieder beruhigt. Manches ist, wenn man drüber nachdenkt, auch nachvollziehbar - wer will schon kratzige Kleidung, wer will schon geärgert werden? Was ich damit sagen will - euer Arzt meinte bei den Untersuchungen, es wäre alles super, die Aussage der Kindergärtnerinnen, gleich an hochsensibel zu denken, finde ich sehr überspitzt. Natürlich weiß ich nicht, wie sehr er "austickt", aber so schlimm wird es wohl nicht sein, oder? Ich persönlich würde vielleicht mit eurem Kinderarzt nochmal drüber sprechen, bevor ihr in eine Schleife voller Untersuchungen/Therapien kommt, die vielleicht gar nicht notwendig sind. Und ich denke, auch das kann ein Kind dann sehr verunsichern. Und vielleicht versuchst du mal, mit deinem Sohn zu sprechen, er ist 5 Jahre alt und kann vielleicht manche Dinge auch schon recht gut erklären. LG

von aines77 am 15.05.2018, 17:11