Hallo Frau Schuster,
mein Sohn ist fast 20 Monate alt und ist seit fast 2 Monaten extrem anhänglich, will nur getragen werden. Ist das die Wiederannäherungskrise und geht die nicht eigentlich nur 2-4 Wochen?? Er bleibt auch nicht allein bei meinem Mann, ich war einmal 30 Minuten außer Haus und er hat nur geweint. Wie verhalte ich mich nun richtig? Soll man solche Situationen ( ich gehe weg) bewußt erzeugen, um zu üben auch wenn er weint oder doch lieber vermeiden. Nehme ihn jetzt immer überall hin mt.
Nächstes Problem ist das Fremdeln. Keiner darf mir zu nahe kommen und mit mir reden, schon hüpft er auf meinem Arm, klammert und weint. Ich dachte die Fremdelphase ist mit 8 Monaten?? Ist das nicht unnormal- habe ich etwas falsch gemacht?? Wollte mit einer Bekannten jetzt im Winter eine Krabbelgruppe besuchen, doch das scheint mir unmöglich zu sein! Aber ich kann mich ja auch nicht im Haus einschließen und gar nichts mehr machen!! Wie mache ich es richtig? Konfrontation oder Vermeidung? Soll ich unter Leute gehen oder es vermeiden? Will ihm ja nicht schaden!!
Vielen Dank und liebe Grüße
von
cori123
am 19.10.2012, 07:18
Antwort auf:
Anhänglichkeit
Hallo cori123
Bitte nehmen Sie den Wunsch Ihres Sohnes nach Ihrer Sicherheit vermittelnden Nähe ernst. Er wird sich wieder von sich aus zunehmend lösen, sobald er zu seiner sicheren Orientierung zurückgefunden hat.
Kleinkinder haben einen viel zu großen Bewegungs- und Erfahrungsdrang als dass sie dauerhaft am Hosenbein ihrer vertrautesten Bezugsperson "kleben".
Vermutlich befindet er sich gerade vor einem weiteren Entwicklungs- und/oder Wachstumsschub. Während dieser Zeit sind nahezu alle Kleinkinder anhänglicher und auch unzufriedener als gewohnt.
Eine Phase des Fremdelns KANN aus bereits genannten Gründen immer mal wieder auftreten. Dennoch sollten Sie nicht auf den Besuch der geplanten Eltern-Kind-Gruppe verzichten. Auch dort wird Ihr Sohn sich wieder zunehmend lösen, wenn er auch anfangs nur auf Ihrem Schoß sitzen möchte und darf.
Beteiligen Sie sich dort an den Aktivitäten; spielen Sie zunächst alleine mit Ihrem Sohn um dann das eine oder andere Kind zum Mitspielen einzuladen.
Heben Sie die Stärken beider Kinder lobend hervor und regen Sie zu gegenseitiger Hilfestellung an mit der Begründung dass man dann doppelt stark ist.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 19.10.2012