1. Schuljahr ... was kann ich tun? (Unterfordert) - Aktualisierung

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: 1. Schuljahr ... was kann ich tun? (Unterfordert) - Aktualisierung

Liebe Frau Ubbens, zum Thema vom Montag; nun habe ich mit der Klassenlehrerin gesprochen, sie erst einmal gefragt, wie sie ihn sieht. Sie meinte, sie mache sich wegen der Leistungen keine Sorgen, aber sie befürchte, dass er sich gerade zum Außenseiter "mache". Er mache sein Ding und bekäme nicht so gut mit, dass das die anderen teilweise zurückstoße: Er fordert im Sitzkreis Raum ein, sagt, dass der Nachbar zu viel Raum einnimmt, tut das aber selbst. Dann habe ich sie darauf gebracht, dass dadurch, dass er mehr Stoff bekommt, er seine Energie gezielter einsetzen kann. Erst wollte sie das nicht (die Kinder können ihre Geschwindigkeit selbst bestimmen, sie meinte, die Schnelleren würden auch einfach schneller arbeiten), dann, als es wieder um das Soziale ging und ich meinte, dass das auch was bringen könnte, hat sie zugestimmt und gemeint, sie würde ihm auch mal was schwierigeres geben. Ich hoffe, das reicht, und sie nimmt seine Unterforderung wahr, bzw. er kann irgendwie zeigen, zu was er fähig ist. Das hat sie bisher ja nicht getan. Im Kindergarten sind die Erzieherinnen auch erst ganz zum Schluss darauf gekommen (selbst Verdacht Hochbegabung geäußert). Nach dem sehr kurzen Gespräch zwischen Tür und Angel habe ich nochmal überlegt. Es passt wieder alles mit den Kennzeichen von Hochbegabung zusammen: Große Sensibilität und Gefühl des Abgelehntseins durch die anderen Kinder: (Kind heute: Mama, ich bin in einem Loch, das Loch sind A. und B., die selbst gewählten Tischnachbarn, die er sehr mag und mit denen er sich gestritten hatte, bist Du schonmal aus so einem Loch rausgekommen? Er hatte geträumt, das Carl, der Supertruck ihm dabei hilft) Macht sein Ding (über die KiGa-Jahre angewöhnt, weil die anderen nicht auf seinem kognitiven Level waren) Ist still und zurückgezogen (wird mehr, war vorher nicht so sehr so), sehr ernst und sich vielem bewusst, versucht sich sehr stark anzupassen, macht wenig und kreuzt bei allem "mittel" an (Aufgaben zu leicht oder zu schwer zB) Bezieht sich zur Zeit in der Schule nur auf seinen ebenfalls vermutlich hochbegabten Freund aus der Nachbarklasse Er würde aufblühen, wenn er in verschiedenen Bereichen "echte Aufgaben" bekäme. Nun meine Fragen: Soll ich der Lehrerin noch mehr erzählen (HB in der Familie, Schulerfahrungen, Infos über HB) oder abwarten, und wenn nicht wirklich etwas kommt? Ich habe das Gefühl, es geht bergab, weil die Schule nicht mehr herausfordernd ist, wie am Anfang, wo alles neu war, jetzt kennt er alles, AGs auch. Lehrerinnenvorschlag Teamsport: Fußball ist ihm zu "hart"... mir fehlt die passende Idee.. oder doch? In der Schule hat er mehr das Spiel "gescannt" als selbst mitgespielt. Ich bin aber froh, es angesprochen zu haben. Wegen Erfahrungen in meiner Familie hatte ich große Befürchtungen, dass sie denken, ich will meine Erziehungsfehler unter dem Begriff "HB" verstecken. Tatsächlich hat sie ihn / es ja auch noch nicht wahrgenommen. Viele Grüße, Manana

von Manana am 17.01.2019, 09:31



Antwort auf: 1. Schuljahr ... was kann ich tun? (Unterfordert) - Aktualisierung

Liebe Manana, warten Sie ab. Sprechen Sie in zwei Wochen wieder mit der Lehrerin und fragen nach, wie Ihr Sohn mit den neuen Aufgaben zurecht kommt. Falls von Seiten der Schule noch nichts passiert ist, machen Sie damit deutlich, dass es Ihnen wirklich wichtig ist. Vier Wochen später suchen Sie erneut das Gespräch. Sicherlich wird es dann auf jeden Fall schon kleine Veränderungen geben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.01.2019



Antwort auf: 1. Schuljahr ... was kann ich tun? (Unterfordert) - Aktualisierung

Habt ihr denn mal auf HB testen lassen? Ich meine, das Thema begleitet euch ja nun schon einige Zeit (KiGa) und die Vermutung HB wurde mehrfach geäußert. Da wäre es doch richtig/wichtig, dies auch mal zu testen. Dann hättet ihr für euch doch auch eine Erleichterung im Sinne zu wissen, dass es so ist (oder eben auch nicht?). Und zusätzlich etwas, womit man dann auch in der Schule besser argumentieren kann. Evt. auch über eine andere Schule nachdenken muss/kann. Außerdem eben auch die Möglichkeit, entsprechend dem Ergebnis Maßnahmen zu ergreifen, die dann auch Hand und Fuß haben. Es ist doch niemandem damit gedient, auf Basis einer Vermutung zu agieren. Dazu kommt noch etwas anderes: was meinst du, wieviele Lehrer von Eltern zu hören bekommen, ihr Kind wäre HB und müsse deshalb anders behandelt werden als die übrigen Kinder? ich kann mir deshalb auch gut vorstellen, dass Lehrer/Schulen sich erst mal weigern, spezielle Maßnahmen zu ergreifen, nur weil die Eltern ihrem verhaltensoriginellen Kind nicht zutrauen (zumuten wollen), sich auch mal in eine Gruppe einfügen zu können bzw. in einem gewissen Rahmen eben auch müssen. Ich denke, mit einer positiven Testung würdet ihr euch leichter tun, auch eine Akzeptanz der Schule dazu zu erreichen.

von cube am 17.01.2019, 12:34



Antwort auf: 1. Schuljahr ... was kann ich tun? (Unterfordert) - Aktualisierung

Hallo cube, nein, weil es mir suspekt ist, einen Wert für die Intelligenz zu haben. Es ist auch sehr teuer geworden (500€). Im Grunde geht es ja nicht um den IQ, sondern darum, das Kind zu sehen, wie es ist, mit seinem Potential, das müssten Lehrer eigentlich auch so hinbekommen oder zumindest hingewiesen mal austesten, was so geht. Denke ich. Es ist doch völlig egal, wo man auf der Skala ist, nur in dem Sinne wichtig, dass man von der Mehrheit abweicht und darum anders ist, und nicht, weil irgendetwas NICHT funktioniert. Ich selbst habe mal einen IQ-Test gemacht (hb), der Vater ist auch hb getestet und mein Bruder hatte damals große Probleme im Verhalten, die mit einem Überspringen der Klasse und zusätzlicher Förderung (durch Experimentierkurse unabhängig von der Schule u.a.) plötzlich vollkommen verschwanden. Es tat seinem Selbstbewusstsein sehr gut, er fühlte sich ernst genommen und hatte damit keine weiteren Probleme, auch mit Mitschülern nicht. Er war am Rande, aber kein Außenseiter. Wie mein Sohn sich fühlt, kann ich mir gut vorstellen und auch, wie andere Kinder sich dort in der Klasse fühlen. Die Schule gefällt mir gut. Mit HB habe ich mich mittlerweile mich betreffend als auch meinen Sohn genug auseinandergesetzt, um vieles zu verstehen. Ich werde aber wohl doch mal einen Test machen lassen müssen. Irgendwie weckt das alles schlechte Erinnerungen an den Stress meiner Eltern mit den Lehrern damals, an eigene Erfahrungen mit Lehrern. Welche Maßnahmen meinst Du? Ich weiß, dass viele Eltern davon überzeugt sind und es nicht stimmt.

von Manana am 17.01.2019, 17:08



Antwort auf: 1. Schuljahr ... was kann ich tun? (Unterfordert) - Aktualisierung

Hallo, Dein Sohn hat momentan auch ein Defizit und das ist seine Sozialkompetenz,darauf solltest du dich auch konzentrieren. Ich habe selbst einen getestet hochbegabten Sohn (IQ von 132) und er ist durchaus in der Lage auch mit kognitiv "schwächeren" Kindern zu spielen! Da solltest du deinen Sohn wirklich drin stärken,ansonsten wird er immer ein Aussenseiter bleiben. Mein Sohn ist übrigens jetzt in der 1.Klasse,mit 5 eingeschult und bekommt oft andere Aufgaben. Er rechnet bereits im Hunderterraum und kann einwandfrei lesen und schreiben.

Mitglied inaktiv - 17.01.2019, 21:22



Antwort auf: 1. Schuljahr ... was kann ich tun? (Unterfordert) - Aktualisierung

Nina, hmm, ich frage mich, warum Du mir das schreibst. Mein Sohn hat weder ein Defizit in der Sozialkompetenz (er spielt wunderbar mit viel kleineren Kindern und hat einen lernbehinderten Freund) noch ist er ein Außenseiter. Die Lehrerin hat geäußert, er könne einer werden. Das ist etwas anderes. Er ist in der Klasse beliebt. Aber ihn stresst die Langeweile. Außerdem liegt die Lehrerin mit ihren Deutungen auch bei anderen Kindern manchmal falsch. Sie möchte halt, dass es läuft und hat ihr Konzept, was "normalerweise" auch passt. Das müsstest Du theoretisch verstehen können. Dein Sohn wurde frühzeitig eingeschult und darf im 100er Raum rechnen. Mein Sohn wurde (zu?) spät eingeschult, hat sich nur gelangweilt und kann multiplizieren, tut es aber nicht im Unterricht. Er kann lesen, wenn er es will. Er wird nicht gefördert! (Er hat Dinge einmal gesehen, versteht ihre innere Funktion und kann sie "naturgetreu" (maßstabsgerecht) nachbauen, malt stets dreidimensional, er versteht soziale Zusammenhänge sehr gut, stellt sehr tiefgehende Fragen etc.) Ich stärke ihn, ich weiß, wie wichtig das ist. Und wenn ich etwas vergessen haben sollte, hole ich das nach.

von Manana am 17.01.2019, 22:17



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