Hallo Dr. Posth,noch eine Frage: A. hat nun Entscheidungsfreiheit (u.ist sehr glücklich damit).Sie war erst ungläubig,sagte:"So, jetzt mach ich Pipi in die Windel"/"was machst Du, wenn ich jetzt ein Pipi in die W. mache?".Nun ist sie daheim(auch mal auswärts) ohne W. u. sagt wenn sie muss.Es ist dann genug Zeit,die W. anzuziehen,hat also Blase/Darm voll unter Kontrolle.Ich akzeptiere das natürlich(u.werde das weiterhin tun),lobe sie auch,dass sie es rechtzeitig sagt,komme aber schwer klar,da es gänzlich gg. meine(früheren)Erziehungsvorstellung steht,ich evt.nur ihre "Faulheit" unterstütze (A.ist sonst bequem,will nicht laufen,treppensteigen) u.sie mir auf der "Nase herumtanzt".Wickeln macht mir nichts aus (keine lästige Klosuche), habe aber Angst,dass ich A. in ihrer Entwicklung hemme u.was falsch mache,wenn ich nicht aufs Klo dränge.Warum ist der der Klo-Gang für sie so unmöglich?
Können Sie mich bestärken,dass ich auf dem richtigen Weg bin?
von
Schru
am 20.05.2013, 08:19
Antwort auf:
www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=50691&suche=trocken&seite
Hallo, wenn ich Ihnen nicht sicher sagen könnte, dass Ihre Tochter auf diese Weise aus einem großen inneren Konflikt herauskommt, dann hätte ich Ihnen diese Empfehlung nicht ausgesprochen. Dass mein Ansatz an dieser Stelle nicht den üblichen kinderpsychologischen Ansichten entspricht, ist mir klar, aber gerade deswegen ist er erfolgreich. Denn er berücksichtigt das Zwei- und Dreimächteproblem (s. mein Langtext über das emotionale Bewusstsein, Teil 3), das Kinder mit ihrem Bedürfnis nach Selbstbestimmung und dem Druck der Unterwerfung durch erzieherische Maßnahmen haben. Anders gesagt, das Reifungsproblem, das das Sauberkeitsverhalten im Laufe der ersten Lebensjahre zu einem bestimmten Alterszeitpunkt festlegt, findet auf diese Weise Berücksichtigung und wird sonst unterschlagen oder ausgehebelt. Damit aber wird der Konflikt aufgelöst, und das Kind hat so wieder die Möglichkeit, sich positiv und ganz aus freien Stücken für die Ausscheidungskontrolle ohne Windel zu entscheiden. Das geht aber vorübergehend nur mit der Doppelfunktion Windel und Toilette. Ist der Konflikt innerlich gelöst, etnscheidet sich das Kind für Toilette ohne Windel wie es "die großen" machen. Die Reifung verschmilzt mit der Funktion. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.05.2013