Wie weiter?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Wie weiter?

Sehr geehrter Herr Dr Nohr, mein Kind ist 3 Jahre alt. Es hat Nachts noch einen Schnuller. Den hat es in manchen Nächten oft, in manchen selten im Mund. Da die Zähne schon etwas schief sind, soll er eigentlich weg. Nun habe ich aber das Gefühl, dass mein Kind ihn noch braucht. Die oft empfohlenen Wege liegen mir irgendwie nicht. Der harte Weg ist nicht meins, weil die Art unserer Beziehung nicht so ist. Der Weg wo ich das Kind irgendwie veräppele und den Schnuller immer weiter abschneide oder verschwinden lasse passt auch nicht. Schnullerfee oder Baum interessieren nicht. Das findet mein Kind zwar toll, aber sagt immer, dass es den Schnuller braucht. Der Schritt den Schnuller Tags weg zu lassen, klappte einfach. Ich habe gefragt, ob das geht und Kind sagte ja und der Schnuller bleibt seitdem problemlos im Bett. Irgendwie tendiere ich dazu ihn zu lassen, weil ich wirklich glaube, dass es ihn braucht. Im übrigen hat es sofort Finger, Stofftiere oder Decken im Mund, wenn er nicht verfügbar ist. Wie sind ihre Erfahrungen mit dem Thema? Bin ich da zu lasch und müsste mehr durchgreifen?

von Blabliblu2020 am 25.10.2021, 20:39



Antwort auf: Wie weiter?

Hallo, die Nachteile bei der Schnuller-Hilfe sind ja, dass durch die Länge der Wirkungszeit Fehlstellungen an den Zähnen passieren. Das macht es sinnvoll, über Alternativen nachzudenken. Die können das Ziel haben, den Schnuller durch etwas Anderes zu ersetzen oder zumindest die Zeiten der Wirkung zu verkürzen. Letzteres könnte z.B. dadurch erreicht werden, dass Ihr Kind den Schnuller jeweils zum einschlafen bekommt (auch mehrfach), und er dann wieder rausgenommen wird, wenn das Kind schläft. Der Vorteil von den anderen genutzten Gegenständen (Stofftier, Tuch usw.) ist, dass sie an anderer Stelle an den Zähnen drücken und sich somit nicht mit dem Schnuller summieren. Man kann also "sanft" Wirkung haben, muß daher nicht hart oder durchgreifend sein, um ausreichenden "Erfolg" zu haben. Entweder - oder ist selten notwendig. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 26.10.2021