Was ist das Beste für mein Kind?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Was ist das Beste für mein Kind?

Lieber Herr Dr. Nohr, meine Tochter wäre im April mit 24 Mon.in die Kita gekommen, worauf sie sich schon sehr freute.Insgesamt ist sie sehr offen & zeigt großes Interesse an anderen Kindern.Durch Corona konnte die Eingewöhnung nicht stattfinden & bisher kann jemand sagen,ob und wann sie stattfinden kann,vielleicht auch gar nicht 2020.Nun überlege ich, ob sie zu einer Tagesmutter bringen soll,ca 10-15 Std/Wo.Dazu muss ich sagen, dass in 5 Wochen ein Geschwister erwartet wird,was die Situation zu Hause verschärft,weil ich mich dann nicht mehr 100%ig um sie kümmern kann.Was sie nun das Beste?Enthalte ich meiner Tochter etwas vor,wenn ich sie nicht zur Tagesmutter gebe,weil sie dann weniger soziale Kontakte zu anderen Kindern hat & weniger Spielmöglichkeiten,als ich ihr das zu Hause bieten kann?Gleichzeitig wäre es für mich und das Baby schön,wenn wir 2-3 Stunden am Tag mal für uns hätten,ich vielleicht auch einfach Zeit hätte,in Ruhe zu kochen oder auch mal auszuruhen.Gleichzeitig möchte ich ihr aber auch nicht kurz hintereinander mehrere Eingewöhnungen antun,falls die Kita doch bald öffnet und ihr vermitteln,sie wird zu Hause "rausgeworfen",weil das Baby da ist.Ich muss dazu sagen,dass ich schon immer ein schlechtes Gewissen hatte,meiner Tochter nicht genug bieten zu können und fürchte,sie langweilt sich. Was meinen Sie? Danke für ihren Rat! Dani

von Dani am 25.05.2020, 20:08



Antwort auf: Was ist das Beste für mein Kind?

Liebe Dani, Sie schreiben zwar einige Gründe für oder gegen jene Lösung, aber die Gewichtung der Punkte kann ich nicht deutlich erkennen. Was ist wichtig und was weniger, was brauchen Sie unbedingt und welche Bedürfnisse gibt es bei Ihnen, der Tochter, der Familie? Keiner weiß im Augenblick wann KiTas wieder geöffnet werden, aber der Weg geht ja doch in diese Richtung. Deshalb erscheint mir eine möglicherweise kurze Zwischenlösung Tagesmutter aus Kindersicht nicht so sinnvoll. Vielleicht gibt es ja andere (familiäre) Möglichkeiten, Ihnen zwischendrin Freiräume zu verschaffen. Dann könnte man auch die kommende Eingewöhnung unabhängig von der Geburt des Geschwisterchens erklären (damit gar nicht das Gefühl entsteht du musst weg, weil da jemand anderes ist), was die Situation erleichtern könnte. Das wären meine Gedanken auf etwas "dünner Datenlage". Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 26.05.2020