Frage: Verhalten

Hallo Herr Dr. Posth, es geht um meinen Sohn 4,5 Jahre. Woran erkenne ich am Verhalten eines Kindes, dass ggfs. eine Hochbegabung vorliegt oder eine Bindungsstörung. Ich habe im kognitiven Bereich ein sehr weit voran geschrittenes Kind (großes Interesse an Zahlen und Buchstaben. Kann damit sehr viel anfangen. Hochbegabung in diesem Bereich bestätigt.) Sozialverhalten sehr zurück, provoziert gerne, teilweise noch trozig, etwas aggressiv, aufgrund seines Wissens im Kiga eher Einzelgänger. Liegt das Verhalten an der Begabung oder liegt tatsächl. eine Bindungsstörung vor. Woran erkenne ich was? Vielen herzlichen Dank.

von santa80 am 27.05.2013, 07:29



Antwort auf: Verhalten

Hallo, Hochbegabung unterscheide ich in diesem Alter zunächst immer erst einmal von Frühbegabung. Denn es gibt viele Kinder, die in diesem Alter schon ein großes Interesse an Buchstaben und Zahlen haben und sogar erste Schreibübungen machen oder ganz leichte Rechenaufgaben lösen. Trotzdem sind nicht alle dieser Kinder später in der Schule besonders gut oder lernen leicht. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es doch so ist, ist natürlich groß. Unabhängig davon kann die Bindung problematisch sein oder können sich längst Beziehungs- und sogar Bindungsstörungen eingeschlichen haben. Hohe kognitive Begabung ist kein Schutz vor emotionalen und psychosozialen Einbußen. Allerdings sind besonders begabte Kinder sehr häufig auch besonders sensible. Das muss man wissen und beachten. Es ist wichtig, dass man diesen Kindern genügend herausfordernde Angebote macht oder sie irgendwo unterbringt, wo sie ihre Begabung ausleben können. Macht man diesen Kinder keine geeigneten Angebote, können sich Beziehungsstörungen zwischen Eltern, Erzieherinnen und Kindern entwickeln. Möglicherweise ist das bei Ihrem Sohn so. Aggressionen und Regressionen sind die häufigsten Reaktionen bie den Kindern. Verträumtheit, Albernheit und Hypermotorik wären weitere Auffälligkeiten. Soziale Schwierigkeiten ergeben sich aus der Gruppe, wenn das Entwicklungsniveau zwischen dem Kind und seinen Kameraden weit auseinander klafft. Eine sogenannte Differentialdiagnose ist nur möglich mit gezielter Beobachtung und dem einen oder anderen kleinen Test. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.05.2013



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