Frage: Verhalten bei kurzer "Fremdbetreuung"

Lieber Herr Posth, Unser 2. Kind, 1,5 Jahre wurde bisher nicht fremdbetreut. Er wird noch teilweise gestillt, Familienbett und viel getragen. Ist ein sehr fröhliches aufgewecktes Kind. Kein Schnuller, kein Schmusetier. ¨Schläft nur durch stillen ein oder teilweise unterwegs im Tragetuch auf dem Rücken. Deshalb war ich zu den Schlafenszeiten eigentlich immer da. Einige Stunden hat mein Mann schon immer zu ihm schauen können. Loslösung sonst recht gut. Jetzt selten kurz bei Oma, welche er sehr gut kennt. Ich bin irritiert über sein Verhalten wenn wir ihn abholen. Dann ist er eher zurückgezogen, will noch kurz bei Oma bleiben, kommt dann später auf mich zu und will stillen. Sonst zu Hause, wenn mein Mann schaut freut er sich wenn ich komme oder er freut sich wenn mein Mann kommt. Warum auswärts so? Bindung würde ich als sicher bezeichnen. Entfernt sich, aber rückversichert sich, kurzes fremdeln, Anhänglichkeitsphase und Wiederannäherungskr. war da. Wenn unser Sohn mit dem größeren Bruder bei der Oma ist, dann spielt er ganz normal; ist er alleine dort spielt er ruhiger und "blabbert" kaum, aber sei zufrieden. Wir haben abgemacht, dass sie mich sofort benachrichtigen würde, wenn er weint und ich weiß, das sie das ganz sicher machen würde. Er ist bisher auch nie länger als 2h alleine dort. V.D.

von buzzidil am 06.01.2014, 09:48



Antwort auf: Verhalten bei kurzer "Fremdbetreuung"

Hallo, ein Kleinkind unterscheidet nicht nur die Personen sehr genau, sondern auch die Orte. Und offenbar ist ihm die Wohnung bei den Großeltern (wie ist das Verhältnis zum Großvater?) noch nicht so vertraut. Hat er seinen großen Bruder dabei, fühlt er sich in gewisser Weise beschützt und merkt die Fremde des Ortes nicht so. Nur wenn er allein da ist, muss er sich um Anpassung bemühen und ist latent gestresst. Die Großmutter ist aber jetzt auch eine wichtige Ersatzbezugsperson, die ihm Schutz und Sicherheit vermittelt. Von ihr kann er dann so plötzlich nicht lassen, wenn Sie ihn abholen kommen. Da muss er erst wieder in seinem Köpfchen umschwenken. Zu Hause mit dem Vater klappt dieses Umschwenken mühelos, denn der Ort ist absolut vertraut und Sie und Ihr Mann sind Bindungspersonen. Es geschehen also völlig normale Dinge, und es liegt keine Bindungsproblematik vor. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.01.2014



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