Sehr geehrter Prof. Posth,
unsere Tochter, Extremfrühchen, nun 3,5 Jahre. Geht seit Jan. in einen normalen Kiga. Zuvor Tamu seit 1 Jahr. Mit der Tamu hat es sehr gut geklappt bis letztes Jahr Sommer jüngere Kinder hinzukamen. Da stand unsere Tochter daneben und hat am ganzen Körper gezittert und hat Ticks entwickelt - Tamu war völlig überfordert. Wir haben sie raus genommen und im Jan. neu im Kiga eingewöhnt. Sehr sehr liebe Erzieherin, an der Tochter sehr hängt. Im selben Bereich ist noch eine Krippengruppe, mit der sich die KigaGruppe einen Garten teilt. Am Anfang waren die kleineren Kinder wohl nicht so ein Problem. Lt. Erzieherin wird es jetzt wohl wieder schlimmer. Sie bleibt weit weg der Krippenkinder und wenn es zu einer unverhofften Berührung/Treffen kommt, bricht sie in panik mit tränen aus. Nach unserer Kenntnis gibt es kein Schlüsselerlebnis. In eigener Kigagruppe klappt es. Nur früh ist ihr die Lebhaftigkeit manchmal zu viel. Ich würde ihr gerne helfen. Nur wie
von
matuffli1976
am 20.06.2011, 23:04
Antwort auf:
Unsere Tochter hat Angst vor kleineren Kindern wie können wir Ihr helfen?
Hallo, ob es tatsächlich die Reizüberflutung (modernes Wort für alles mögliche) ist, die ihre Tochter so verunsichert reagieren lässt, oder ob nicht noch bestehende Unreifezustände die Ursache für ihr Verhalten sind, möchte ich dahingestellt sein lassen. Auf jeden Fall ist es so, dass Ihre Tochter in der Fremdbetreuung vorläufig nur im Schutz der Bezugserzieherin frei agieren kann. Das müssen Sie erst einmal so hinnehmen. Wichtig ist, dass diese Bezugsperzieherin sich ihrer Verantwortung auch bewusst ist.
In der darunter liegenden Schicht, wird es vermutlich so sein, dass Ihre Tochter noch wenig losgelöst ist und sich nur aufgrund eines Bindungserhalts emotional stabilisieren. Der geht aber dann verloren, wenn die Umgebung, auch die menschliche, plötzlich fremd wird. Für die Loslösung ist aber der Vater zuständig. Steht er denn seiner Tochter ausreichend zur Verfügung und kann er sie auch vollständig versorgen? Sie können mir ja gerne wieder schreiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.06.2011