Guten Morgen Dr. Posth,
ich würde gerne wissen, ob folgendes Verhalten meiner Tochter, 2 Jahre zur Trotzphase gehört oder es nur ein "Spielchen" ihrerseits ist:
z.B. heute morgen: ich habe die Spülmasch. ausgeräumt, sie hat ihren Trinkbecher gesehen, wollte trinken. Ich wollte ihr was geben, sie sagte nein, Becher aufräumen. Also, brav wie Mama ist, habe ich den Becher aufgeräumt. Danach Gebrüll: trinken, trinken, haben. Ich den Becher rausgeholt, sie fing wieder an: nein,e aufräumen.
Ich könnte hier noch unzählige Beispiele nennen. Am Tisch sitzen, sie will vom Stuhl runter (Hochstuhl). Ich will sie runterheben, nein, sie will doch sitzen bleiben ect.
Kurzu, dieses Verhalten macht mich u. meinen Mann wahnsinnig. So geht es zigmal am Tag, und dann noch in einem sehr quengeligen Tonfall.
Wie sollen wir uns richtig verhalten? Sie bekommt dann meist das was síe will. Das geht seit ca. 2 Mon. so, seit 3-4 Wochen verstärkt u.seit 1 Woche extrem.
Vielen Dank für Ihren Rat, Bille
Mitglied inaktiv - 17.12.2007, 08:21
Antwort auf:
Trotzphase?
Hallo, das Unentschlossensein in dem, was es will, gehört zu dieser Entwicklungsphase des Kindes dazu. Es bedeutet, dass etwa gleichstarke Wünsche vom Kind nicht durch eine Entscheidung zugunsten einen einzigen aufgelöst werden können. Das ist, wie wir Erwachsenen z.B. von bestimmten Kaufsituationen kennen, manchmal eine quälende Situation. In der Regel lösen wir sie so, dass wir "noch einmal eine Nacht drüber schlafen" oder einfach nach dem Preis vorgehen. Solche rationalen Lösungsstrategien gibt es für Kleinkinder noch nicht. Das Kind bleibt hängen im Hinundher seiner Entscheidungsversuche. Nicht jedes Kind hat solche Probleme damit, viele können sich mit dem abfinden, was dann stattfindet. Ihre Tochter gehört nun nicht dazu. Sie wird aber, wenn Sie sich nachsichtig erweisen und ihr bei der Entscheidung helfen, auch dahin entwickeln. Auf jeden Fall will das Kind nicht seine Eltern mit solchen Launen drangsalieren. Es gibt also keinen Grund für irgendwelches Sezten von Grenzen, um sich selbst vor dem Verhalten des Kindes zu schützen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.12.2007