Sehr geehrter Herr Nohr, meine Tochter (3 J.) hat eine Ösophagusatresie und wurde einige Tage nach der Geburt operiert. Zehn Tage später konnte sie erstmals trinken. Mit 14 Mon. hatte sie eine erste Endoskopie, mit 21-23 Mon. dann drei weitere. Seit den schwierigen Tagen nach der Geburt frage ich mich, was dieses Erlebnis - Operation, Sedierung, Nahrungs- und dann auch Medikamentenentzug, Trennung von den Eltern - mit einem Neugeborenen macht. Aufgefallen ist mir z.B., dass meine Tochter in der Babymassage am Ende der Massage ruhig dalag, während ausnahmslos alle anderen Babys weinten. Bei einer Impfung als Säugling hat sie nicht geweint; die Ärztin meinte, das sei ihr noch nie vorgekommen. Nach dem Säuglingsalter fiel mir nichts weiter auf, ausser, dass sie extrem Angst hat, sich von mir zu trennen, und sehr wenig schläft. Eigentlich habe ich mehrere Fragen: 1. Muss ich mit einer Traumatisierung rechnen, die langfristige Folgen haben wird? 2. Was kann ich tun, um meine Tochter "aufzufangen"? Ich habe bisher versucht, eine sehr enge Bindung aufzubauen, war das richtig? Sie trennt sich nun eben auch sehr schwer von mir. 3. Gibt es Literatur zu dem Thema? 4. Wie gehe ich konkret bei der KiGa-Eingewöhnung damit um, dass meine Tochter sehr grosse Angst hat, sich zu trennen? Die Erzieherinnen meinen, ich soll mich verabschieden und einfach gehen, sie würden sie schon trösten. Ich danke Ihnen sehr!
von Joaninha am 13.09.2018, 04:05