Hallo lieber Herr Dr. Posth,
mein Partner und ich leben in einer Gegend, in der wir kaum jemanden kennen und bisher auch noch keine potentiellen Freunde mit Kindern kennenlernen konnten.
Benjamin ist 15 Monate alt und hat regelmäßigen Kontakt (mind. 1 x Woche) zu den Omas und dem Opa. Diese mag er auch sehr und ist gern dort.
Zu anderen Kindern hat er fast gar keinen Kontakt und wenn dann ist er erstmal zurückhaltend und taut nach einer Weile auf.
Meine Frage ist, wie wichtig die sozialen Kontakte jetzt sind?
Ich möchte dass er z. B. keine sozialen Phobien entwickelt.
Seine Cousine, 5 Jahre, sieht er auch ab und an und diese mag er auch sehr.
Es ist schon für uns schwer genug, dass wir hier noch kaum jemanden haben und wenn dann sieht man sich sehr wenig.
Was kann ich tun damit er sich sozial gut integrieren kann?
LG und vielen Dank
Isabell
Mitglied inaktiv - 13.08.2007, 08:14
Antwort auf:
Soziale Kontakte, wie wichtig jetzt?
Liebe Isabell, entgegen vordergründigen Behauptungen ist der Sozialkontakt zu gleichaltrigen Kindern in den ersten 2 Lebensjahren für die Sozialentwicklung nicht so entscheidend. Früher lebten die Menschen sehr viel häufiger weit voneinander getrennt und erst durch die Verstädterung der Welt und die Bevölkerungszunahme hat sich das drastisch geändert. Aber auch damals wurden die Menschen sozial, weil sie von Natur aus auf Sozialität angelegt sind. Allerdings relativierte sich das "Porblem" meist dadurch, daß die Familien viel mehr Kinder hatten als heute. Das Einzelkind war eher die Seltenheit.
Wenn Sie es also bewerkstelligen können, daß Ihr Sohn einmal in der Woche etwa gleichaltrige andere Kinder erlebt und der Kontakt zur 5jährigen Kousine erhalten bleibt, dann reicht das zunächst einmal aus für die soziale Entwicklung. Parallel könnten Sie sich umhören, wo es in ihrer Gegend eine feststehende Kleinkindgruppe gibt, die Sie mit Ihrem Sohn besuchen können. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.08.2007
