Sehr geehrter Herr Dr..Posth, Unsere To. (6) hat Probleme, sich im Kiga geg.wildere Kinder zu wehren / schützen. Sie quietscht oft, wenn die sie ärgern &hat eine sehr hohe Stimme, was wohl anstachelt. Zu Hause ist sie seit einiger Zeit oft sehr wütend (eigentl. war sie immer sehr besonnen^"brav"), hat das Gefühl zu kurz zu kommen, empfindet Dinge als ungerecht etc. Sie hat einen uns ausgespr. stark beanspruchenden Bruder (ehem. Schreikind) Wir versuchen, Ihr (noch) mehr Aufmerksamkeit zu widmen & an ihrem Selbstbewusstsein aufzubauen, sie macht allerd. viele Sachen, bei denen man ahnen könnte, dass Andere sie deswegen ärgern könnten&die (ggf. Deshalb) von uns Eltern als anstrengend - ungübstig empfunden&gerne abgestellt würden wie zb Quietschen, runterrutschende Hosen, die nicht hochgezogen werden,schlodderiges Herumlaufen, Schmatzen, ständiges Reden. Wenn wir sie aber laufend zurechtweisen würden, würde das ihr Selbstbewusstsein doch noch weiter untergraben?Was tun ?
von
Kunderella
am 30.09.2013, 09:52
Antwort auf:
selbstbewusstsein und kritik
Hallo, ständiges Zurechtweisen ist sicher nicht der beste Weg. Aber Besprechung der sozial ungünstigen Verhaltensweisen sollte schon sein. Dabei ist es wichtig, dass Sie nicht Ihre Tochter als Person kritisieren, sondern immer nur die ungeliebte Verhaltensweise. Das Gespräch sollte immer mit einer positiven Botschaft enden wie: wenn du das machst oder dich so verhältst, werden dich die anderen Kinder viel stärker anerkennen und wollen Freundschaft mit dir schließen. Oder, wenn dir das heute noch nicht gelungen ist, morgen oder ein andere Mal wird es sicher klappen.
Sie selbst können sich fragen, ob die ungünstigen Verhaltensweisen irgendwo abgeschaut worden sind, also ein schlechtes Vorbild besteht, oder ob sie aus Gründen des Widerstands angenommen werden. Dan wäre zu fragen, warum Ihre Tochter auf solche Methoden des Widerstands ausweichen muss. Wen Kinder spüren, dass sich Eltern Sorgen um ihr seelisches Wohl machen und mit ihnen Dinge, die sie betreffen, in entspannter Atmoshäre beraten, dann fühlen sie sich aufgewertet und nicht etwa abgewertet. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.10.2013