Frage: Schlafbedarf radikal verändert?

Sehr geehrter Herr Nohr, sehr geehrte Frau Henkes, rund um den 3. Geburtstag herum hat sich der Schlafbedarf unserer Tochter verändert, was wahrscheinlich dem Alter entsprechend ist. Sie schläft nachts weniger, macht aber ihren Mittagsschlaf. Kurz nach dem 3. Geburtstag haben wir begonnen, ihr den Schnuller zum Schlafen abzugewöhnen (tagsüber war sie schon seit Jänner schnullerfrei). Seither - kommt uns vor - schläft sie noch weniger. Nachts teilweise knappe 10 Stunden und zu Mittag maximal 1 Stunde (danach wecken wir sie). Was sagen Sie dazu? Ist dieses Schlafpensum normal? Sie wirkt teilweise sehr müde und war im letzten "schnullerfreien" Monat auch 2 Mal stark erkältet, vielleicht, weil sie zu wenig Erholung bekommt? Außerdem schläft sie nicht mehr durch (was auch kein Problem für uns ist, denn sie schläft mit Begleitung schnell wieder gut weiter). Wird sich das Schlafverhalten wieder regulieren? Dass sie schlafen kann, so wie es ihr Körper braucht, zumindest nachts... Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Antwort und freundliche Grüße, Ella

von Ella2020 am 03.06.2021, 06:16



Antwort auf: Schlafbedarf radikal verändert?

Guten Tag, das Schlafverhalten kleiner Kinder ändert sich tatsächlich immer mal wieder, sei es weil die Kinder zunehmend weniger Schlaf brauchen oder auch durch besondere Ereignisse im Leben der Kinder. Dazu mag das Entwöhnen vom Schnuller gehören, weil sich damit ein bestimmtes Ritual für Ihre Tochter geändert hat. Auch intensiveres Träumen oder das Entstehen neuer temporärer Ängste kann das Ein- und Durchschlafen verändern. Es kann dazu führen , dass Kinder sich nachts wieder mehr der Anwesenheit der vertrauten und beschützenden Erwachsenen versichern müssen. Genau das bieten Sie Ihrer Tochter, wenn Sie sie beim Wiedereinschlafen begleiten. Das gibt ihr dann die notwendige Sicherheit, die wiederum angstmildernd wirkt. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass Kinder sich den Schlaf "holen", den sie benötigen. Mit ca. drei Jahren gibt es häufig diesen Umbruch, weshalb ja manche Kindergärten auch gar keinen Mittagsschlaf anbieten. Sie können für Ihre Tochter im Tagesverlauf kleine Pausen einbauen, die ihr Erholung ermöglichen. Das können Kuschelpausen sein oder gemütliche Situationen, in denen sie ein Hörspiel oder Musik hört. Wenn es möglich ist, ist es anfangs sicher gut, wenn Sie die Pause gemeinsam mit Ihrer Tochter verbringen. Später genießen Kinder es oft, diese Situation für sich zu haben. Auch ohne Schlaf schöpfen Kinder im Alter Ihrer Tochter oft wieder neue Energie aus diesen Pausen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 03.06.2021