Frage: Schimpfwörter etc.

Hallo Dr. Posth! Heute möchte ich Sie wieder mal um Ihren Rat fragen. Es geht um unsere Tochter (3 3/4 J.). Sie ist Fremden gegenüber sehr schüchtern, Angst vor Kindern (Schwierigkeiten im Kiga), Tieren,lauten Geräuschen etc., angespannt, wenig selbständig. Zu Hause dagegen laut, agressiv, jähzornig, wehleidig. Unser Problem: Sie ist sehr gemein zu ihrem Bruder (8 Monate). Nennt ihn dauernd "dumm" (100 Mal am Tag), haut ihn, schreit ihm ins Ohr (so dass er erschrickt und weint), kriegt einen Schreikrampf, wenn er nur lauter wird oder weint. Ausserdem nennt sie mich auch dauernd "dumme Mama". Bei ihrem Brüderchen habe ich das Gefühl,dass es nicht nur Eifersucht ist, sondern dass er für sie ein Ventil für ihren Zorn ist und sie wird sehr schnell zornig. Sie hat endlich jemanden (schwächeren) gefunden, wo sie ihre Überlegenheit demonstrieren kann (bei anderen Kindern traut sie sich nicht). Was sollen wir tun? Erklären, Bitten, Induktion ohne Erfolg. Danke! Alex

Mitglied inaktiv - 05.03.2007, 11:44



Antwort auf: Schimpfwörter etc.

Liebe Alex, so wie Sie ihre Tochter beschreiben, verhält sie sich wie ein Kleinkind mit erschwerter Loslösung. Dabei wählt sie eher den regressiven Weg, denn sie aber mit aggressiven Ausbrüchen spickt (v.a. auch verbal). Diese Ausbrüche gelten folgerichtig der primären Bezugsperson, also Ihnen, sowie schwächeren Menschen, wobei das Brüderchen ihr gerade recht kommt. Wahrscheinlich müssen auch einmal ihr unterlegene Kinder im Ki-ga "dran glauben". Die erschwerte Loslösung (s. auch gezielter Suchlauf) kommt dadurch zustande, daß das Loslösungvorbild, im Idelfall der Vater, nicht ausreichend zur Verfügung steht. Im zweiten Lebensjahr muß ein Kind damit anfangen, sich aus der Mutter-Kind-Dyade zu lösen und ein selbständiges Kind werden. Gelingt das nicht, kommen die Verhaltensweisen der erschwerten Loslösung zustande. Der wichtigste Schritt hier gegen etwas zu tun, ist die Beschleunigung der Loslösung. Ist der Vater dafür absolut nicht verfügbar, müssen Ersatzbezugspersonen für ihn gefunden werden. Da kommen meistens Personen aus dem Familienkreis für infrage und selten einmal auch eine sehr einfühlsamen und zuverlässige Erzieherin im Ki-ga. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.03.2007



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