Frage: Phantasiefreunde

Hallo, meine Tochter (2,5 Jahre) hat seid einigen Tagen einen imaginären Freund.Wir haben ihm den Namen Leo gegeben.Mehrmals täglich erzählt sie was Leo gerade macht und welche Sachen sie angeblich mit ihm schon unternommen hat.Bis dato habe ich ihre Phantasie akzeptiert und auch nicht versucht Leo auszureden.Gestern abend allerdings lag sie zum schlafen im Bett.Nach einiger Zeit fing sie an leise vor sich hinzujammern,ich bin dann zu ihr und fragte warum sie weint.Sie antwortete,Leo würde so mit ihr schimpfen.Ich habe dann Leo aus dem Zimmer geschickt.(Hat wohl auch funktioniert).Als ich dann einige Minuten später wieder nach meinem Kind schaute,fragte sie mich wo denn Leo sei und ich sollte ihn doch wieder rufen.Ich habe ihr erklärt,sie soll ihren Freund selber rufen und wenn er mit ihr schimpft,soll sie ihn einfach wieder wegschicken.Leo als Held konnte ich ja gut akzeptieren aber ein Freund der sie ängstigt?Was sagen sie,wie soll ich mich verhalten.Gibt es Buchtipps?Danke,Lissy

Mitglied inaktiv - 07.03.2005, 14:05



Antwort auf: Phantasiefreunde

Liebe Lissy, in der "imaginären Phase" des Kleinkinds tauchen solche Phantomfreunde oder gespielten Begleiter desöfteren auf. Sicher handelt es sich regelmäßig um phantasiebegabte Kinder. Die Kinder unterscheiden hier nicht eindeutig zwischen realer und nur erdachter Welt. Aber sie sind immer "Herr dieser Welt" und steuern die Geschehnisse. Insofern ist es richtig, sich als Eltern bis zu einem gewissen Grad darauf einzulassen und "mitzuspielen". Eine Art Theater also. Aber man sollte dabei auch seine eigenen Machtmöglichkeiten einsetzen, sein Kind immer vor allen Gefahren und negativen Einflüssen zu bewahren. Das schafft wieder Vertrauen in die Zuverlässigkeit der eigenen Eltern und ihre Schutzmacht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.03.2005