Hallo,
wir möchten versuchen unser Kind mit ca. 2 Jahren für tägl. 5 Std. in die Betreuung geben und fragen uns, welches Betreuungsmodell wohl am besten zu den Bedürfnissen eines 2 Jährigen passen könnte.
Zur Auswahl stehen folgende Betreuungsformen :
Kindergrippe: 1-3 Jahre
KiGa: Gruppe für 2 und 3 jähr.
KiGa altersübergreifende Gruppe: 2-6 Jahre und teiloffenes Konzept
Wobei die zuständige Gemeindemitarbeiterin einen Krippenplatz so ziemlich ausgeschlossen hat.
Momentan liebäugeln wir mit der altersübergreifenden Gruppe (2-6 Jahre), da somit (im Optimalfall) ein Wechsel von Bezugsperson & Räumlichkeit entfällt. Andererseits bekommt er dort evtl. nicht die seinem Alter entsprechende erforderliche Aufmerksamkeit (aufgrund der Gruppengröße) und „geht unter“?
Gibt es Erfahrungswerte zu Kriterien die erfüllt sein sollten, damit ein guter Start in die Fremdbetreuung in diesem Alter gelingen kann? Auf was können und sollten wir bei der Auswahl folglich achten?
Wir möchten vermeiden uns für ein Betreuungsmodell zu entscheiden, welches ggf. von vorn herein nicht gut auf die Bedürfnisse von 2jährigen ausgelegt ist.
Oder ist letztlich eine Fremdbetreuung ab 3 Jahren (nach wissenschaftl. Studien) das „optimale Szenario“?
Vielen Dank vorab für ihre Rückmeldung.
von
Bauchzwerg2020
am 02.08.2021, 09:36
Antwort auf:
Kriterien guter KiGa-Start
Hallo,
die "richtige" Betreuungssituation für Ihr Kind hängt von vielen Faktoren ab. Da ist die Gruppengröße und Zusammensetzung, der Erzieherinnen-Schlüssel, das Betreuungskonzept und dann natürlich auch der persönliche "Draht" zu den ErzieherInnen. Das bedeutet für Ihre Frage, Sie sollten sich die Modelle anschauen, wenn es ansteht auch mit Ihrem Kind, und sich ein Bild von der Einrichtung machen. Auf diesem Weg kann man sich eher Klarheit verschaffen, als mit theoretischen Überlegungen.
Tatsächlich sprechen sich Fachleute immer wieder für eine Fremdbetreuung ab dem 3LJ aus. Aber das ist abhängig von den Grundbedingungen der Familie (Arbeit, gemeinsame Erziehung, familiäres Umfeld, Kontakte zu anderen Eltern und Kindern usw.). Es kann also sehr wohl Situationen geben, in denen eine frühere Fremdbetreuung Sinn macht. Da ich Ihre persönlichen Bedingungen nicht kenne, kann ich da auch nichts raten.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 02.08.2021
Antwort auf:
Kriterien guter KiGa-Start
Hallo,
meine persönliche Erfahrung:
Mein Sohn ist aktuell 2 Jahre und 2 Monate alt.
In der KiTa geht er in die Krippe (1-3 Jahre).
Die KiTa hat noch zwei Kindergarten-Gruppen (3-6 Jahre) und bietet bald eine gemischte Gruppe für 2- bis 6-Jährige an.
Wenn die Kinder draußen spielen und die Corona-Verordnung es in dem Moment gerade zulässt, dann mischten sich auch schon mal die Krippen- und Kindergartengruppen.
Und da muss ich schon sagen, dass so ein 2-Jähriger eine ganz schön kleine Nummer ist im Vergleich zu den Kindergartenkindern. Die sind zwar meistens lieb ggü. den Kleinen, aber recht wild und ungestüm und können sich natürlich auch nicht immer kontrollieren.
Mein Kleiner guckt ihnen zwar gerne zu und spielt auch mal ein bisschen mit, zieht sich aber immer wieder auch mal gerne zu seinen Erzieherinnen zurück, um Kraft und Ruhe zu tanken.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich würde einen Zweijährigen, wenn möglich, in die Krippe geben. Da sind ja trotzdem immer Gleichaltrige dabei. Weiterer Vorteil: meist ein viel besserer Personalschlüssel, also mehr Erzieherinnen für die Kinder (ideal: eine Erzieherin für 3 Kinder; max. sollte sie für 5 Kinder zuständig sein. Denk auch dran, dass immer mal jemand ausfallen kann wegen Krankheit o. ä.); das ist gerade für die Kleinen wichtig, die brauchen besonders eine gute Eingewöhnung und Bezugspersonen.
Wenn es nicht anders geht, dann gebt ihn in die KiGa-Gruppe für 2-3 Jährige. Aber ich gehe davon aus, dass da dann der Personalschlüssel schon schlechter ist.
Ich denke, bei der altersübergreifenden Gruppe ist eine potenzielle Gefahr des Überforderns und Untergehens für ein zweijähriges Kind vorhanden.
von
Curcuma
am 03.08.2021, 01:13
Antwort auf:
Kriterien guter KiGa-Start
Lieben Dank für das teilen deiner Erfahrungswerte.
Am liebsten würde ich die Einrichtungen einmal besuchen und u.a. nach Bauchgefühl entscheiden. Das ist aber leider nicht möglich .... (Covid).
von
Bauchzwerg2020
am 11.08.2021, 13:38