Konsequenz-Nachgiebigkeit bei 17,5 Monate altem Kleinkind

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Konsequenz-Nachgiebigkeit bei 17,5 Monate altem Kleinkind

S. g. Dr. Posth, ich habe in Ihrem Buch die Kap. über Neinsagen, Widerstand+Trotz gelesen.Genau wie Sie bin ich der Meinung dass es wichtig ist liebevoll konsequent zu sein, in weniger wichtigen Situationen aber auch mal nachzugeben, damit man der Bestimmungsmacht der Kleinen etwas Raum lässt.z.Z. denke ich viel über den richtigen spagat nach da unser Sohn ja jetzt in einem Alter ist, in dem ich spüre, dass beides für ihn immer wichtiger wird,mir aber nicht sicher bin wann es für ihn inkonsequent erscheint,z.B. hält er liebend gern Cremetuben in der Hand, aber immer wieder kommt es vor dass er richtig reinbeisst.Wenn ich nein sage beißt er natürlich:-) trotzdem immer wieder rein.Bekannte nehmen ihren Kindern die sachen dann sofort aus der Hand, aber mir widerstrebt es sehr, ihm etwas aus der Hand zu reißen,da er sonst herzzereißend weint.Außerdem habe ich das Gefühl dass er sich mit den sachen positiv attributiert&wenn-dannSätze noch nicht begreift o. liege ich falsch+bin inkonsequent?

Mitglied inaktiv - 20.10.2008, 00:19



Antwort auf: Konsequenz-Nachgiebigkeit bei 17,5 Monate altem Kleinkind

Hallo, nein, wenn-dann-Konsequenzen versteht Ihr Sohn noch nicht. Insofern sind Sie aber auch für seinen Schutz zuständig. D.h. wenn ein Kind sich in seiner Ahnungslosigkeit gefährden kann, müssen Sie eingreifen, selbst auf seinen Protest hin. Ein Kind würde es seinen Eltern später nie verzeihen, wenn diese es aus Gründen überlassener Selbstbestimmung in sein Unglück laufen ließen. Bei Cremedosen besteht in der Regel eine solche Gefahr nicht, allerdings könnte es auch Dosen geben, die Gefählicheres beinhalten. Daher ist es schon richtig, vorausschauend einzugreifen. Damit nun das Kind sich nicht missachtet fühlt, und da haben Sie natürlich recht, muss man einen unaufgeregten Weg finden, Kind und Objekt zu trennen. Man könnte dem Kind eine gute Alternative anbieten oder man könnte dem Kind, falls sinnvoll und möglich, im Schutz von sich selbst zeigen, was gefährlich daran ist. Bei einer ungefährlichen Creme könnte man das Kind mit den Fingern hineinfassen lassen. Wenn es dann seine Finger versucht abzulecken, dürfte es schmecken, dass der Inhalt ungenießbar ist usw. Es gibt eigentlich immer einen friedlichen Weg, dem Kind zu zeigen, wo die Gefahren bestehen. Notfalls aber ist man aber gezwungen zu handeln, egal wie das Kind reagiert. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.10.2008



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