Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
mein Sohn ist 18 Monate alt. Er geht schon 1/2 Jahr in die Krippe...Bisher hat alles gut geklappt..Er hat nicht geweint, wenn ich ihn morgens abgegeben habe... Seit einigen Tagen weint er fürchterlich, wenn ich ihn abgegeben muss. Er klammert sich richtig fest bei mir und krabbelt regelrecht nach oben....Die Erzieherinnen meinen, dass nichts vorgefallen ist, was ihm Angst machen müsse...Sie sagen auch, dass er sich nach ein paar Sekunden wieder beruhigt undnden ganzen Tag artig ist...
Muss ich mir Sorgen machen, dass es meinem Sohn nicht gut geht?! Oder ist es jetzt eine Phase? Mache mir den ganzen Tag Sorgen, aus Angst dass es ihm nicht gut geht?!
Vielen Dank...
LG Nancy
Mitglied inaktiv - 07.06.2010, 09:40
Antwort auf:
Kinderkrippe
Stichwort: Wiederannäherungskrise
Liebe Nancy, Ihr Sohn ist jetzt 1 1/2 jahre alt und steckt wahrscheinlich in der Wiederannährungskrise (s.a. gezielter Suchlauf). Das bedeutet, dass er jetzt erkennt, eine von Ihnen als seiner primären Bezugsperon völlig getrennte eigenständige Person zu sein. Diese Erkenntnis macht ihm Angst wie vielen anderen Kindern auch, und er wird vorübergehend noch einmal sehr anhänglich.
Was Sie bei Ihrem Sohn feststellen, ist eigentlich ein natürliches und richtiges Phänomen. Und so sollten Sie auch verfahren, nämlich wenn es irgend geht, die Fremdbetreuung eine Zeitlang unterbrechen und nach wenigen Wochen wieder so anfangen wie zu Beginn, mit sanfter Ablösung (die dann wahrscheinlich nur wenige Tage dauern wird). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.06.2010